Mindestlohn steigt auf 12 Euro: So viele Chemnitzer bekommen jetzt mehr Geld

Chemnitz - "Nur wer seine Rechte kennt, kann sie auch einfordern": Nach diesem Motto machte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) am Mittwoch am Chemnitzer Hauptbahnhof auf die Anhebung des Mindestlohns aufmerksam. Im Mittelpunkt standen Tricks der Arbeitgeber zur Umgehung der Lohngrenze sowie rechtliche Tipps bei Lohnverstößen.

Johannes Höfer (29, v.l.), Ralf Hron (56) und Matthias Erlitz (35) informieren am Hauptbahnhof über den neuen 12-Euro-Mindestlohn.
Johannes Höfer (29, v.l.), Ralf Hron (56) und Matthias Erlitz (35) informieren am Hauptbahnhof über den neuen 12-Euro-Mindestlohn.  © Uwe Meinhold

"Der Mindestlohn ist in Deutschland eine Erfolgsgeschichte und hilft bei der Vermeidung von Dumping", sagt Ralf Hron (56), DGB-Regionsgeschäftsführer Westsachsen. Er sieht die Erhöhung auf 12 Euro, die ab 1. Oktober gilt, als wichtiges Zeichen: "In Chemnitz profitieren circa 34.000 Menschen davon."

Entscheidend sei jedoch die Kontrolle der bald geltenden Regelungen. "Der Mindestlohn ist strikt umzusetzen und darf nicht durch Tricks umgangen werden", erklärt der 56-Jährige.

Es sei die unterste Grenze, die gezahlt werden müsse. "Natürlich kann man aber von zwölf Euro die Stunde nicht reich werden, weshalb perspektivisch ein ausgehandelter Tariflohn gerechter wäre", so Hron weiter.

Ralf Hron (56) vom DGB verteilt auf Gleis 5 Info-Tütchen zum Mindestlohn.
Ralf Hron (56) vom DGB verteilt auf Gleis 5 Info-Tütchen zum Mindestlohn.  © Uwe Meinhold

Mit dem Aktionstag zeigt er sich zufrieden: "Wir haben in Gesprächen gemerkt, dass viele Leute, auch durch die Preissteigerungen, auf höhere Löhne angewiesen sind."

Titelfoto: Uwe Meinhold

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