Nach Aus für Grünaer Hof: Neues Wohnprojekt für Süchtige kommt nicht voran
Chemnitz - Die geplante stationäre Suchthilfe lässt auf sich warten: Auf Anfrage von Grünen und Linken im Stadtrat in Chemnitz erklärte das Sozialamt, "ein bedarfsgerechtes Wohnprojekt" erst 2025/26 zu realisieren.

Vor zwei Jahren wollte die Stadt ein Wohnprojekt im Grünaer Hof im Ortsteil Grüna einrichten. Nach heftigen Protesten aus Politik und Bevölkerung zog das Sozialamt das Projekt zurück.
Linken-Stadträtin Sabine Brünler (37) staunt: "Dafür, dass es 2020 so schnell gehen sollte, lässt sich die Verwaltung nun viel Zeit. Andererseits ist es in Ordnung, wenn Projekte gut vorbereitet werden, damit sie breite Akzeptanz finden."
Aktuell werden Suchtkranke in Chemnitz über Stadtmission, Advent-Wohlfahrtswerk und Sozialamt betreut. Doch das reicht nicht, weiß die Verwaltung.
"Die Umsetzung eines bedarfsgerechten Wohnkonzepts für die betreffende Klientel ist aus Sicht des Sozialamts erforderlich."
Eine weitere Anfrage auf Initiative der Grünen ergab auch Defizite beim Kinderschutz in Chemnitz. Beim Allgemeinen Sozialdienst fehlt Personal, die Fluktuation - auch aufgrund beruflicher Belastung - sei hoch.
Die Verwaltung suche bereits neues Personal, versuche die Mitarbeiter durch familienfreundliche Dienstpläne und individuelle Qualifizierung zu unterstützen.
Titelfoto: Uwe Meinhold