Putins Doktorvater bringt Bergakademie Freiberg in Bedrängnis

Freiberg - Ärger um die Ehrung für einen Putin-Freund: 2014 verlieh die Bergakademie Freiberg dem Bergbauingenieur und Rektor der St. Petersburger Universität, Wladimir Litwinenko (66), die Ehrendoktorwürde. Jetzt, zwei Monate nach Beginn des Überfalls Russlands auf die Ukraine, mehren sich Stimmen, die Ehrung zurückzunehmen.

Wladimir Litwinenko (r.) und sein Kumpel Wladimir Putin (69) 2015 an der Uni St. Petersburg.
Wladimir Litwinenko (r.) und sein Kumpel Wladimir Putin (69) 2015 an der Uni St. Petersburg.  © Imago

Das Problem: Wladimir Litwinenko ist nicht nur Wissenschaftler, sondern auch Putin-Vertrauter - er war sein Doktorvater, leitete drei Wahlkämpfe Putins und gilt als Erfinder der Sanktion, russische Energie in Rubel zu bezahlen.

Während sich die Bergakademie auf TAG24-Anfrage in Schweigen hüllt, fordert Grünen-OB-Kandidat Johannes Brink (28) die Aberkennung der Ehrung: "Nach meinem Verständnis ist der von Putin ausgehende Angriffskrieg nicht mit der Ehrendoktorwürde vereinbar."

Landratskandidat Dirk Neubauer (51, parteilos) fordert eine Neubeurteilung Litwinenkos "als aktiv politisch Handelnder".

Wladimir Litwinenko (66) erhielt 2014 die Ehrendoktorwürde an der TU Freiberg.
Wladimir Litwinenko (66) erhielt 2014 die Ehrendoktorwürde an der TU Freiberg.  © Eckardt Mildner

Für eine Neubewertung der Ehrung spricht sich auch CDU-Kandidat Sven Liebhauser (40) aus. Nur Marika Tändler-Walenta (38, Linke) hält sich zurück: "Das Kind ist schon vor acht Jahren in den Brunnen gefallen."

Titelfoto: Eckardt Mildner

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