Reichsstraße in Chemnitz am Mittwoch voll gesperrt

Chemnitz - Am Mittwoch muss die Reichsstraße in Chemnitz für mehrere Stunden voll gesperrt werden.

Am Mittwoch wird die Reichsstraße zwischen Zwickauer Straße und Weststraße kurzzeitig voll gesperrt. (Archivbild)
Am Mittwoch wird die Reichsstraße zwischen Zwickauer Straße und Weststraße kurzzeitig voll gesperrt. (Archivbild)  © Sven Gleisberg

Grund ist die Kranzniederlegung an der Stele am Stephanplatz. Chemnitz erinnert am 9. November an die Opfer der Pogromnacht 1938, in der mehr als tausend Synagogen in Deutschland brannten - auch die in unserer Stadt.

Oberbürgermeister Sven Schulze (51, SPD) wird 10 Uhr einen Kranz am Stephanplatz, dem ehemaligen Standort der Chemnitzer Synagoge, niederlegen.

Aufgrund dieser Veranstaltung wird laut CVAG die Reichsstraße von voraussichtlich 9 bis 12 Uhr zwischen Weststraße und Zwickauer Straße voll gesperrt. Die Linien 82A und 82B verkehren in dieser Zeit umgeleitet. Umfahren könnt ihr die Sperrung über die Hartmannstraße/Theaterstraße oder Falkeplatz/Zwickauer Straße.

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Am späten Mittwochnachmittag, ab 16.30 Uhr, werden die Chemnitzer Stolpersteine gewürdigt und gereinigt. Unter dem Motto "Lichterwege" werden alle 282 Stolpersteine, die in der Stadt an den letzten Wirkungs- oder Wohnstätten der Opfer verlegt worden sind, geputzt, und es wird eine Kerze aufgestellt.

Wie werden die Steine gereinigt? "Mit einem bewährten Hausmittel: Mehl-Salz-Essig. Dieses besteht aus zwei Esslöffeln Mehl, zwei Esslöffeln Salz sowie ausreichend Essig", teilte die Stadt mit.

Stolpersteine sollen auf die Schicksale der Opfer des Nationalsozialismus aufmerksam machen

Stolpersteine sollen an die Opfer des nationalsozialistischen Regimes erinnern.
Stolpersteine sollen an die Opfer des nationalsozialistischen Regimes erinnern.  © Sven Gleisberg

Über 43.500 Stolpersteine erinnern heute in mehr als 1000 Orten in Deutschland und Europa an die Opfer des nationalsozialistischen Regimes.

Den Menschen sollen mit den Steinen ihre Namen zurückgegeben werden. Mit dem Bücken, um die Texte zu lesen, soll eine Verbeugung vor den Opfern symbolisiert werden.

Die Stolpersteine, die zehn mal zehn Zentimeter groß sind, werden in den Bürgersteig vor dem Haus eingelassen, an dem die zu Ehrenden zuletzt gewohnt haben. Name und Lebensdaten sind auf der Messingplatte der Betonsteine eingraviert.

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Wer vorbeigeht, soll also gedanklich darüber stolpern.

Alle Standorte der Stolpersteine in Chemnitz findet Ihr unter www.chemnitz.de/stolpersteine.

Titelfoto: Sven Gleisberg

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