Stadt Chemnitz will an Eishalle sparen: Es hagelt Kritik!
Chemnitz - Eishallen-Zoff in Chemnitz! Die Stadt will die kleine Eissporthalle am Küchwald nicht mehr vereisen - zu teuer, heißt es. Die Vereine üben nun heftige Kritik. Politiker fordern Gespräche.

In diesen Tagen sollte die kleine Eishalle am Küchwald eigentlich vereist werden. Doch daraus wird nichts. Wie die Freie Presse berichtet, soll im Herbst und Winter nur noch die große Halle vereist werden.
Stadtsprecher Matthias Nowak (53) begründet diese Maßnahme mit zu hohen Energiekosten. Die Vereisung sei "sehr kostenintensiv". 100 Prozent fest steht der Plan allerdings noch nicht. Über Einzelheiten werde noch diskutiert, heißt es.
Dennoch hagelt es heftige Kritik. Die kleine Halle wurde in der Vergangenheit als Trainingshalle und als Bundesstützpunkte für den Eisschnelllauf und den Eiskunstlauf genutzt. Die Sorge der Vereine: Sollte die Halle wegfallen, könnten die Sportarten den Status der Stützpunkte verlieren.
Grünen-Politikerin Christin Furtenbacher (38) und Aufsichtsrätin der Eissport- und Freizeit GmbH Chemnitz fordert dringend Gespräche mit den Vereinen: "Es müssen gemeinsam kurzfristige Lösungen wie beispielsweise die Errichtung von Kunsteisflächen entwickelt und gleichzeitig die notwendigen Investitionen in Solaranlagen auf den Weg gebracht werden."

"Kulturhauptstadt 2025 ohne uns?": Eissport-Vereine demonstrieren in Chemnitz

Am Samstag demonstrierten etliche Eissportler auf deinem Sport-Festival vor dem CFC-Stadion gegen die Sparpläne der Stadt. Mit unzähligen Schildern machten die Vereine, die vom Hallen-Aus betroffen wären, auf ihre Protest-Aktion aufmerksam.
"Wir wollen unsere Schlittschuhe nicht an den Nagel hängen", steht auf einem Plakat geschrieben. Auf einem weiteren: "Kulturhauptstadt 2025 ohne uns?"
Unter anderem demonstrierte auch der Eishockey-Nachwuchs "Young Crashers". Auf Facebook schrieb der Verein: "Wie bringen wir Eissportvereine uns zum Thema Energiesparen ein? Kein Witz, indem wir die Kids und Jugendlichen von ihren Strom fressenden Fernsehgeräten, Play-Stations, Tablets von zu Hause in unsere Sportstätten lotsen und bewegen!"
Der Verein will nicht aufgeben. Denn: "Nachhaltig sorgen wir auch noch dafür, dass die jungen Menschen fit und gesund bleiben."

Wegen Energiekrise: Oberbürgermeister Sven Schulze fordert "Verzicht und Solidarität"

Die Stadt Chemnitz will im Herbst und Winter so viel Energie sparen wie möglich. Dazu werden seit dem 1. September die Wahrzeichen der Stadt nicht mehr beleuchtet.
Auch das Wasser in den Schwimmhallen wird kälter. Diese Maßnahmen sollen helfen, gut durch die Energiekrise zu kommen.
Oberbürgermeister Sven Schulze (50, SPD) appellierte jüngst an alle Einwohner: "Wir sollten in den kommenden Wochen und Monaten Verzicht und Solidarität im Sinne der Allgemeinheit üben."
Verzichten müssen die Chemnitzer Eissport-Vereine nun auch auf die kleine Halle am Küchwald, sollte sich die Stadt für die geplante Sparmaßnahme entscheiden.
Titelfoto: Uwe Meinhold, Peggy Herrmann