Verfallene Wanderer-Fabrik in Chemnitz: Investor lässt Stadt abblitzen!
Chemnitz - Der Ärger um die Wanderer-Fabrik an der Zwickauer Straße in Chemnitz geht in die nächste Runde. Obwohl der Besitzer das Baudenkmal weiter verfallen lässt, setzte ihm die Stadt nur eine neue Frist – um den Zeitrahmen der Sicherungsarbeiten zu nennen.
Nach TAG24-Berichten über offene Fenster und Türen, Vandalismus und Einbrüche bei Wanderer hatte die Stadt beim Besitzer einen Instandsetzungsplan bis 21. Oktober angefordert. Die Aufforderung habe der Besitzer ignoriert.
Vier Tage später habe ihm die Denkmalschutzbehörde erneut geschrieben – mit Aufzählung aller Schäden sowie der Aufforderung, Firmen zur Instandsetzung zu beauftragen und bis 20. November einen Arbeits-Zeitplan vorzulegen. Sonst werde die Stadt Zwangsgelder festsetzen.
CDU-Generalsekretär Alexander Dierks (35) ist empört: "Der Besitzer scheint auf Zeit zu spielen und führt die Stadt an der Nase herum. Die Wanderer-Fabrik ist für Chemnitz ein zentrales Baudenkmal!"
Dierks plädiert für eine Debatte im Stadtrat. "Es wird Zeit, dass sich der Stadtrat zu Wanderer bekennt und geeignete Maßnahmen einfordert!"
Die Frage einer Enteignung wies die Stadt zurück. Nicht zulässig. Das sieht der frühere Chemnitzer Denkmalpfleger Michael Morgenstern (68) anders. Er könnte sich eine Enteignung von Wanderer gut vorstellen – das Denkmalschutzgesetz gebe diese Maßnahme her.
Titelfoto: Maik Börner, Ralph Kunz