Nach Hunde-Boom in Chemnitz: Tretminen-Flut auf dem Sonnenberg
Chemntiz - Seit Beginn der Corona-Krise steigt die Zahl der Vierbeiner im Stadtgebiet an. Gegenüber dem Vorjahr gab es 2020 rund 700 mehr Hunde. Sie verursachen auch mehr Kot - was besonders den Sonnenberg-Bewohnern stinkt. Karola Köpferl (30, Grüne) sagt den miefenden Tretminen gemeinsam mit Beutelpaten den Kampf an. Auch die Stadt hat reagiert und stellt Kotbeutel zur Verfügung.

"Rechnet man mit 8000 Hunden in Chemnitz, bedeutet das, dass jeder 30. Einwohner sein Leben mit einer Fellschnauze teilt. Das ergibt über 15.000 Hundehaufen pro Tag", so Karola Köpferl. Vergangenes Jahr gingen laut Stadt Steuern für 9063 Hunde ein. 2019 waren es noch 8712, 2017 rund 8200 Hunde.
Auf dem Sonnenberg bringen die Hinterlassenschaften der Fellnasen Anwohner seit Jahren zur Verzweiflung. Köpferl hat sich dem Problem kurzerhand angenommen und um Beutelpaten geworben. "In Hilbersdorf und auf dem Sonnenberg kümmern sich vier Paten um das Nachfüllen von Beuteln und die Entsorgung der Müllbehälter."
Einwohnerdichte und fehlende Grünflächen könnten Gründe für die vielen Kothaufen sein. "Man merkt aber mit den zusätzlichen Beutelspendern, dass es an den 'Hotspots' deutlich weniger Haufen gibt."




Die Verwaltung hält neben 1000 Müllkörben neuerdings an allen 20 Hundewiesen Beutelspender bereit. "Sie wurden bereits beschafft und werden derzeit eingebaut", so eine Stadtsprecherin. Eigentlich müssen sich Herrchen selbst um Beutel und Kotentsorgung kümmern. Wer dagegen verstößt, muss mit einem Bußgeld von bis zu 100 Euro rechnen.
Titelfoto: Montage: Kristin Schmidt (2)