Fachkräfte-Mangel im Chemnitzer Forst: Totholz bleibt in den Wäldern

Chemnitz - Chemnitz hat zu wenige Forstarbeiter für das brandgefährliche Totholz. "Die Bereinigung der Wälder ist hinsichtlich der Waldbrandereignisse eine nachvollziehbare Forderung, die personell jedoch nicht zu untersetzen ist", erklärt Baubürgermeister Michael Stötzer (49, Grüne) auf eine Ratsanfrage der SPD.

SPD-Stadtrat Jürgen Renz (47)
SPD-Stadtrat Jürgen Renz (47)  © Kristin Schmidt

Und das, obwohl im Haushalt 2021/2022 extra mehr Geld für Personal bereitgestellt wurde. 2021 waren 85.000 Euro für mehr Mitarbeiter eingeplant. Weitere 45.000 Euro für die Waldverjüngung. Und insgesamt 10.000 Euro für Verkehrssicherungsmaßnahmen.

"Die Einstellung der zusätzlichen Arbeitsgruppe hat zu einer deutlichen Verbesserung geführt", bilanziert Stötzer. Dennoch: Den Wald gänzlich von Totholz zu befreien, sei bei der Mitarbeiterstärke eine unlösbare Aufgabe.

Und aus Gründen des Naturschutzes im Übrigen nicht legal. Denn grundsätzlich müsse bei der Bereinigung der Wälder von Totholz zwischen der Beseitigung von "Käferholz" und dem ökologisch notwendigen Verbleiben eines angemessenen Totholz-Anteils unterschieden werden. Dieses dient etlichen Tieren und Pflanzen als Lebensraum.

Totholz ist ein Fluch für die Waldbrandgefahr, aber ein Segen für Tiere. Der schieren Masse wird die Stadt jedoch personell nicht Herr.
Totholz ist ein Fluch für die Waldbrandgefahr, aber ein Segen für Tiere. Der schieren Masse wird die Stadt jedoch personell nicht Herr.  © Maik Börner

Für SPD-Stadtrat Jürgen Renz (47) ist klar, dass der Waldbrandgefahr nur durch mehr Personal begegnet werden kann: "Dabei bin ich mir natürlich bewusst, dass wir in Zeiten leben, in denen das Geld knapp ist."

Titelfoto: Maik Börner

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