Grüne Fassaden und Dächer verbessern das Klima: Kommt die Pflanz-Pflicht in Chemnitz für Hauseigentümer?
Chemnitz - Die Stadt Chemnitz startet ihre nächste Begrünungs-Offensive. Im September soll der Stadtrat über Anreize und Vorschriften abstimmen. Bei der Begrünung von Fassaden kommt die Kommunalpolitik jedoch auf keinen grünen Zweig.

Pflanzen an der Fassade schützen vor Schadstoffen und Schmutz, verbessern das städtische Mikroklima und sorgen für Abkühlung - das haben zahlreiche Studien belegt. Wer beim Hausbau freiwillig seine Außenwand begrünt, kann auf eine Förderung von bis zu 5000 Euro von der Stadt hoffen.
Besonders oft wurde davon jedoch noch nicht Gebrauch gemacht: "Derzeit steht noch ein Budget von 41.500 Euro bis Ende 2022 zur Verfügung", erklärt Baubürgermeister Michael Stötzer (49, Grüne). Deshalb wolle die Stadt die Antragstellung deutlich vereinfachen und den Maximalbetrag für Förderungen auf 7500 Euro anheben.
Auch wenn es ruhig um das Thema geworden ist: Eine Pflicht zur teilweisen Bepflanzung von Fassaden und Flachdächern bei Neubauten und Sanierungen ist noch nicht vom Tisch. Nach heftiger Gegenwehr aus den Ortschaften befinde das Baudezernat sich in Abstimmung mit den dortigen Räten, um eine Kompromisslösung zu finden.
In den äußeren Stadtteilen wird befürchtet, dass eine Pflanz-Pflicht potenzielle Grundstückskäufer abschrecke und den dringend benötigten Zuzug in den Außenlagen behindere.

Weniger Protest gibt es an den Plänen, größeren Parkplatzanlagen Auflagen zur Begrünung zu machen - ebenfalls ein Thema im September-Stadtrat.
Titelfoto: Ralph Kunz