Kitaschließungen in Chemnitz vom Tisch: Ausschuss blockiert Pläne von Sozial-Dezernat

Chemnitz - Die Schließung von mehreren Kitas im Chemnitzer Stadtgebiet ist erst einmal vom Tisch. Wegen sinkender Geburtenrate wollte Sozialbürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky (63, parteilos) fünf Einrichtungen dichtmachen. Nun hat der Jugendhilfeausschluss sein Veto eingelegt, zumindest für vier von fünf Schließungen.

Sozialbürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky (63, parteilos) muss nun neue Ideen vorlegen.
Sozialbürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky (63, parteilos) muss nun neue Ideen vorlegen.  © Uwe Meinhold

Das Statistikamt rechnet mit vier Prozent weniger Babys pro Jahr. Grund genug für das Dezernat 5, Schließungen und damit Einsparungen vorzunehmen. Doch der zuständige Ausschuss geht nicht mit.

"Einstimmig hat der Ausschuss entschieden, dass wir die Verwaltung auffordern, eine andere Planung vorzulegen. Dabei sollen freie Räume für pädagogische Arbeit, die Umsetzung von Konzepten, für das Personal und die Umsetzung der Maßnahmen für Inklusion an unseren Kitas genutzt werden", so der Vize-Ausschussvorsitzende Maik Otto (45, SPD).

Als einzige Ausnahme droht der Kita Fürstenstraße das Aus. Dabei handelt es sich allerdings um einen Ausweichstandort, um Kapazitäten für im Bau befindliche Kitas zu schaffen. Die Verwaltung hat nun bis zum übernächsten Stadtrat Zeit, sich etwas Neues einfallen zu lassen.

Damit stoßen Kürzungen im Sozial- und Erziehungsbereich erneut auf großen Gegenwind. Ende vergangenen Jahres musste das Dezernat 5 von seinen Plänen abweichen, mehrere Jugendhilfeprojekte einzustellen.

Titelfoto: Uwe Meinhold

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