Sozialhilfe für Flüchtlinge: Chemnitzer Rathaus massiv unter Druck
Chemnitz - Noch mehr Beschwerden über die schleppende Hilfe der Stadt Chemnitz für Ukraine-Flüchtlinge: Nach dem TAG24-Bericht meldeten sich weitere Helfer und mokierten, dass die Betroffenen sehr lange auf Sozialhilfe warten müssten.
Jan Lötzsch (44), der rund 200 Flüchtlinge in der Fritz-Fritzsche-Straße untergebracht hat, nennt die Aussage der Stadt, jeder angemeldete Flüchtling bekomme nach vier Tagen Sozialhilfe, "einen Witz".
Eine Mutter mit zwei Kindern warte seit dem 25. März auf finanzielle Hilfe. Ein anderer Helfer schrieb, dass zwei von ihm betreute ukrainische Familien seit zehn Tagen auf Sozialhilfe warteten:
"Die Aussage der Stadt empfinden wir als Hohn."
Ein weiterer Helfer behauptet gar, dass Ukrainer trotz Sozialhilfeantrags nach einer Woche noch nicht im Computer erfasst seien. Jan Lötzsch geht davon aus, dass die Stadt schlecht organisiert sei.
"In Leipzig sitzen Vertreter aller relevanten Behörden in einer Halle. Dort können Flüchtlinge alle Behördengänge auf einmal erledigen", so Lötzsch.
Titelfoto: Kristin Schmidt