Bei Anruf Spaß! Dissidenten fordern spontane Spielstraßen

Dresden - Eine Straße ist kein Spielplatz. Wenn es nach den Dissidenten im Stadtrat ginge, soll sich das in Dresden künftig ändern lassen. Mit einem Antrag wollen sie Anwohnern ermöglichen, die Straße vor ihrem Haus unbürokratisch und ohne hohe Kosten zumindest zeitweise zur "Spielstraße" zu machen.

Dass ihre Kinder sicher vor dem Haus spielen können, dürfte vielen Dresdnern gefallen.
Dass ihre Kinder sicher vor dem Haus spielen können, dürfte vielen Dresdnern gefallen.  © picture alliance/dpa

Vorbild für die Idee ist die nordrhein-westfälische Stadt Hemer. In dem 34.000-Einwohner-Städtchen bei Dortmund ist genau das möglich.

"Über die sozialen Medien haben sich Bürger bei uns gemeldet und gefragt, warum das nicht auch in Dresden möglich ist", sagt Dissidenten-Stadtrat Johannes Lichdi (58, Grüne).

In der Fraktion habe man sich die Idee dann angeschaut und für gut befunden.

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"Die Stadt gehört allen und das gilt auch für die Straßen", so Lichdi.

Dissidenten-Stadtrat Johannes Lichdi (58, Grüne) ist optimistisch, dass die Idee eine Mehrheit findet.
Dissidenten-Stadtrat Johannes Lichdi (58, Grüne) ist optimistisch, dass die Idee eine Mehrheit findet.  © Steffen Füssel

Autos sollen draußen bleiben

Mit solch einem Schild sollen Anwohner ihre Straße temporär zur Spielstraße machen können.
Mit solch einem Schild sollen Anwohner ihre Straße temporär zur Spielstraße machen können.  © picture alliance/dpa

Deshalb soll es in Anliegerstraßen ohne Durchgangsverkehr und ÖPNV möglich werden, dass Kinder bis 14 Jahre einen Wochentag oder ein Wochenende lang die Straße vor ihrem Haus in Besitz nehmen können.

"Sie könnten dann zum Beispiel mit ihren Freunden auf der Straße Kindergeburtstag feiern", erklärt Lichdi.

Anders als bei den umgangssprachlich als Spielstraße bezeichneten verkehrsberuhigten Bereichen mit dem blauen Schild müssten Autos draußen bleiben.

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Bis auf eine möglichst niedrige Verwaltungsgebühr soll das für die Anlieger kostenlos sein.

Der Antrag durchläuft nun die städtischen Gremien.

Titelfoto: Montage: picture alliance/dpa

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