Lizenz zum legalen Drogenanbau in Sachsen: Wunderwaffe gegen Corona?

Radeburg - Die Firma Demecan, die bereits im Herbst 2021 vor den Toren Dresdens in den Probebetrieb ging, hat nun die offizielle Erlaubnis zur Produktion von medizinischem Cannabis erhalten. Das Naturprodukt könnte sogar zur neuen Wunderwaffe gegen Corona werden.

Nach Studien von US-Forschern soll Cannabis auch bei einer Corona-Erkrankung helfen. Medizinisches Cannabis in Form von Blüten ist in Deutschland seit 2017 erlaubt. Die neue Bundesregierung will auch den Verkauf von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken legalisieren.
Nach Studien von US-Forschern soll Cannabis auch bei einer Corona-Erkrankung helfen. Medizinisches Cannabis in Form von Blüten ist in Deutschland seit 2017 erlaubt. Die neue Bundesregierung will auch den Verkauf von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken legalisieren.  © Demecan

Die hochoffiziell vom Freistaat Sachsen erteilte Herstellungslizenz erlaubt es Demecan, ab sofort getrocknetes Cannabis als Arzneimittel herzustellen, teilte das Unternehmen mit.

"Das ist ein außerordentlicher Meilenstein in der jungen Geschichte von Demecan und ein wichtiger für den Aufbau des deutschen Cannabiszentrums in Sachsen", sagte Geschäftsführer Adrian Fischer (37).

Womit er nicht rechnen konnte: Nach einer kürzlich im Wissenschaftsmagazin "Eurekalert" veröffentlichten Studie von Forschern der University of Oregon in den USA können Wirkstoffe der Pflanze nicht nur lindernd bei einer Corona-Infektion wirken, sondern diese sogar verhindern.

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Ob Cannabis auch bei der Omikron-Mutante wirksam ist, wurde bislang noch nicht erforscht. Die Studien fußen ausschließlich auf Untersuchungen mit der Alpha- und Beta-Variante des Virus.

Wie auch immer: Kiffen gegen Corona funktioniert in keinem Fall – Hitze zerstört die hochwirksamen Inhaltsstoffe Cannabingerol und die CBD-Säure. Joints, und Cookies helfen also vielleicht beim Abschalten, aber nicht gegen Corona.

Bald gibt es die ersten eigenen Cannabisblüten "Made in Germany"

Demecan-Gründer unter sich: Adrian Fischer (37, v.ln.r.), Cornelius Maurer (38) und Constantin von der Groeben (37).
Demecan-Gründer unter sich: Adrian Fischer (37, v.ln.r.), Cornelius Maurer (38) und Constantin von der Groeben (37).  © Demecan

Die Verschreibung von Cannabisblüten und Cannabisextrakten ist in Deutschland erst seit 2017 erlaubt.

Über eine Lizenz zur Produktion verfügen neben Demecan auch Aphria RX aus Neumünster sowie das kanadische Unternehmen Aurora.

Die Pflanzen von Demecan wachsen in Ebersbach bei Radeburg in insgesamt vier Hallen, die auf jeweils 1000 Pflanzen ausgelegt sind.

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Mit der Zertifizierung ist nun der Weg frei für die ersten eigenen Cannabisblüten "Made in Germany".

Noch in diesem Monat sollen die ersten Produkte an die staatliche Cannabisagentur und über diese weiter an die Apotheken geliefert werden.

Titelfoto: Demecan

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