Ungeboostert trotz Impfung? Apps spielen bei "Johnson & Johnson" verrückt
Dresden - Die kommende Regelverschärfung in Sachsens Gastronomie sorgt für Verunsicherung bei Geimpften, die als Grundimmunisierung den Johnson & Johnson-Impfstoff "Janssen" bekamen. Trotz "Boosterung" gelten sie in den einschlägigen Corona-Apps als nicht "2G-Plus"-fähig. Auch bei Auslandsreisen kann das zum Problem werden. Doch es gibt eine einfache Lösung.

Grit Lehmann (49) aus Dresden war irritiert, als sie nach ihrem Booster mit "Spikevax" von Moderna Mitte Dezember die digitale Bescheinigung in ihre CovPass-App und die Warn-App lud.
"Beide zeigten nur die Symbolik für die Grundimmunisierung, nicht aber für den Booster an", berichtet die Verlagsangestellte, die sich im Mai "Janssen" als Grundimmunisierung hatte verpassen lassen.
Ein Telefonat mit der Hausarztpraxis machte die Verunsicherung komplett: "Dort sagte man mir, dass bei Johnson & Johnson-Erstimpfungen die mRNA-Impfung nicht als Booster gelte, es einer weiteren Impfung bedürfe."
Hieße: In der Gastronomie bräuchten "Janssen"-Geimpfte ab Freitag trotz "Booster" weiterhin einen Tagestest. Und die geplante Italien-Reise der Dresdnerin wäre ohne PCR-Test nicht möglich.
Kann das wirklich stimmen? Nein.
Aufatmen angesagt: Personen gelten trotzdem als geboostert!

In Sachsens Sozialministerium ist das Problem bekannt. Und eine Sprecherin gibt auf TAG24-Anfrage Entwarnung: "Es handelt sich hierbei um ein spezielles technisches Problem der Darstellung der Impfung im Impfpass/digitalen Zertifikat, der nur bei Personen auftritt, die mit Johnson & Johnson eine erste Impfung erhalten haben."
Auch in Sachsen würden diese Personen als geboostert gelten. "Das angesprochene technische Problem muss durch den Bund gelöst werden", heißt es in der Erklärung des Ministeriums.
Doch es gibt eine unkomplizierte Lösung: Wer mit Johnson & Johnson einmal geimpft und danach geboostert ist, zeigt einfach seinen gelben Impfpass mit den entsprechenden Eintragungen vor – und der Weg ist frei.
Titelfoto: Bildmontage: Wolfgang Kumm/dpa & imago images/Michael Weber