Corona-Proteste in Dresden: Rund 800 Polizisten im Einsatz, etliche Verstöße, Platzverweis für Marcus Fuchs
Dresden - Obwohl die Stadt Dresden für den heutigen Samstag fast 100 Versammlungen von sogenannten Spaziergängern, Corona-Leugnern und Kritikern der sächsischen Schutzmaßnahmen verboten hat, bereitete sich die Polizei auf einen Großeinsatz in der sächsischen Landeshauptstadt vor. Lediglich drei angemeldete Veranstaltungen in Dresden wurden erlaubt.

Bereits seit den Vormittagsstunden rüstete sich die Polizei für ihren Einsatz. Denn wieder wurden zahlreiche Menschen erwartet, die mit den Maßnahmen gegen das Coronavirus nicht einverstanden sind, seine Existenz leugnen - oder ganz andere Interessen mit ihren Auftritten verfolgen, darunter etwa Vertreter rechtsextremer Gruppen.
Unter anderem wurden zwei Wasserwerfer und ein Räumpanzer in Stellung gebracht, "kritische Bereiche" durch sogenannte "Hamburger Gitter" abgesperrt, etwa im Bereich der Frauenkirche.
15 Uhr trafen einzelne Personen am Altmarkt und dem Neumarkt ein, die augenscheinlich gegen die Corona-Maßnahmen protestieren wollten. Sie erhielten Platzverweise. Mehrere Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz wurden eingeleitet
Im weiteren Verlauf stellte die Polizei mehrere hundert Personen auch im Bereich des Großen Gartens fest. Darauf bildeten diese kleinere Gruppen, die in Stadteile im Osten liefen und mit den Einsatzkräften ein "Katz und Maus"-Spiel trieben.
+++ Das aktuelle Protest-Geschehen in Dresden hier im Live-Ticker. +++
Update, 22. Januar, 18.53 Uhr: Vorläufige Bilanz der Polizei
Vorläufige Bilanz der Polizeidirektion Dresden zum heutigen Einsatz: Es wurden mehr als 100 Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet.
Insgesamt waren am Samstag 780 Polizisten im Einsatz. Die Polizeidirektion Dresden wurde dabei von der sächsischen Bereitschaftspolizei sowie Berliner Polizisten unterstützt. Zudem waren zwei Teams zum Schutz von Medienvertretern unterwegs.
Die Einsatzkräfte sind weiter vor Ort.
Update, 22. Januar, 18.42 Uhr: Mündlicher Platzverweis für Marcus Fuchs
Der Dresdner "Querdenken"-Kopf, Marcus Kopf (36) hat nun doch einen mündlichen Platzverweis bekommen. Daraufhin rief er den Dresdner Rechtsanwalt Frank Hannig an. Hannig war auch bei der Gründung des Pegida-Fördervereins beteiligt.
Update, 22. Januar, 18.16 Uhr: Fuchs im Polizei-Kessel
Auch Marcus Fuchs (36), Kopf der "Querdenken"-Bewegung in Dresden, befindet sich nun im Kessel der Polizei.
Journalisten wurden unterdessen vom Kessel in der Pillnitzer Straße weggeschickt, während Szene-Streamer auch weiterhin direkt filmen dürfen.
Update, 22. Januar, 18.13 Uhr: Etliche Verstöße gegen die Allgemeinverfügung der Stadt Dresden
Aktuell laufen polizeiliche Maßnahmen an der Pillnitzer Straße, Ecke Rathausplatz. Von rund 30 Menschen werden Identitäten wegen des Verstoßes gegen die Allgemeinverfügung der Stadt Dresden festgestellt.
Eine größere Ansammlung von Demonstranten konnte bislang verhindert werden.
Update, 22. Januar, 18.02 Uhr: Polizeikessel in der Pillnitzer Straße
In der Pillnitzer Straße hat die Polizei einen Polizeikessel gegen die Demonstranten gebildet.
Update, 22. Januar, 18 Uhr: 70 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet
Die Polizei hat in Dresden bislang 70 Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet.
Update, 22. Januar, 17.45 Uhr: Polizeimaßnahme gegen "Querdenken"-Kopf Marcus Fuchs
Marcus Fuchs (36), Kopf der "Querdenken"-Bewegung in Dresden, wurde von der Polizei aus dem Verkehr gezogen und bekam die Anweisung, er solle wegfahren.
Fuchs sagt auf Nachfrage gegenüber einem Reporter von TAG24, dass Polizei ihm gesagt habe, er solle den Platz verlassen. Das wolle er auch machen, es sei aber kein Platzverweis.

Update, 22. Januar, 17.22 Uhr: Demonstranten auf dem Altmarkt
Mehrere Demonstranten finden sich aktuell auch auf dem Altmarkt ein.
Gleichzeitig läuft durch den Stadtteil Johannstadt ein größerer Aufzug, vereinzelt sind Sprechchöre zu hören, der AfD wird zugejubelt.
Viele Demonstranten tragen keine vor dem Virus schützende Maske.

Update, 22. Januar, 17.19 Uhr: Polizei an der Schandauer Straße
Mit mehreren Fahrzeugen ist die Polizei an der Schandauer Straße im Einsatz.

Update, 22. Januar, 17.11 Uhr: Wieder Richtung Innenstadt
Einige Corona-Kritiker laufen nun über die Schandauer Straße wieder Richtung Innenstadt. Auch über die Holbeinstraße weichen Demonstranten per Auto Richtung Innenstadt aus.

Update, 22. Januar, 17.04 Uhr: Vertreter von AfD und Pegida unter Demonstranten
Unter die Demonstranten haben sich nun auch Stadtrat-Mitglieder der AfD sowie Pegida-Vize-Chef Siegfried Däbritz (46) gemischt.

Update, 22. Januar, 16.51 Uhr: Demonstranten am Hüblerplatz
Eine größere Gruppe Demonstranten befindet sich nun am Hüblerplatz, läuft über die Bergmannstraße Richtung Schandauer Straße.
Update, 22. Januar, 16.46 Uhr: Polizei auf dem Weg zum Barbarossaplatz
Die Polizei ist auf dem Weg zum Barbarossaplatz, die Demonstranten biegen in die Pohlandstraße ab.
Update, 22. Januar, 16.36 Uhr: Zug zieht Richtung Barbarossaplatz
Offenbar ist das Ziel der Demonstrierenden nun der Barbarossaplatz. Viele der Protest-Teilnehmenden laufen zunehmend auf der Fahrbahn.
Update, 22. Januar, 16.29 Uhr: Platzverweise am Altmarkt ausgesprochen
Am Nachmittag haben die Einsatzkräfte der Polizei auch am Altmarkt mehrere Personen an, die sich dort offenbar versammeln wollten. Platzverweise wurden ausgesprochen. Aktuell ist die Lage dort ruhig.

Update, 22. Januar, 16.28 Uhr: Stadtweites Versammlungs-Verbot für "maßnahmekritisches Klientel".
In einem Tweet erinnerte die Stadt Dresden an das am Samstag gültige, stadtweite Versammlungsverbot für "maßnahmekritisches Klientel".
Update, 22. Januar, 16.24 Uhr: Demonstranten in Striesen-Ost
Der Zug biegt aktuell von der Eisenacher in die Voglerstraße ab.
Update, 22. Januar, 16.18 Uhr: Mehrere Personen in der Borsbergstraße festgesetzt
Laut Information der Polizei haben die Einsatzkräfte auf der Borsbergstraße mehrere Kritiker der Corona-Maßnahmen festgesetzt, deren Identitäten werden festgestellt.
Auch im Bereich des Großen Gartens wurden mehrere Kritiker der Corona-Maßnahmen festgestellt.
Update, 22. Januar, 16.17 Uhr: Demonstranten ziehen durch Striesen
Demonstranten zogen gegen 15 Uhr durch Striesen, aktuell laufen sie die Schandauer Straße Richtung Pohlandplatz entlang.
Update, 22. Januar, 16.15 Uhr: Polizei für Großeinsatz vorbereitet

Bereits seit den Vormittagsstunden bereiteten die Beamten im Stadtzentrum von Dresden einen Großeinsatz vor.
Titelfoto: Eric Hofmann