Dresdner Autoknacker packt aus: Darum hat er die Fahrzeuge geklaut!

Dresden - Da bekommt das Wort "Gebrauchtwagen-Händler" eine ganz neue Bedeutung.

Laut Staatsanwalt war Lubos B. (43, l.) der Chef der Bande, die zahlreiche Autos der Marke Skoda klauten. "Handlanger" Rodolf C. (r.) packte jetzt im Landgericht aus.
Laut Staatsanwalt war Lubos B. (43, l.) der Chef der Bande, die zahlreiche Autos der Marke Skoda klauten. "Handlanger" Rodolf C. (r.) packte jetzt im Landgericht aus.  © Bildmontage: Peter Schulze (2)

Auf die Frage des Richters, warum Rudolf C. (34) in Dresden einen Passat klaute, sagte der Tscheche: "Na, weil jemand ihn brauchte." Und das nicht nur einmal.

Im Landgericht Dresden müssen sich der Autoelektriker und drei mutmaßliche Mittäter wegen elf in Sachsen verschwundener Autos verantworten.

Vor allem Octavias wurden laut Anklage im Auftrag und mithilfe von Rudolf C. immer wieder in Dresden, Bischofswerda, Kamenz oder Bautzen gestohlen.

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Stephan F. (26) und Milan P. (22) hätten ihre Garagen in Tschechien zur Verfügung gestellt, damit die Autos zerlegt, die Teile verkauft werden können.

Nikola R. (22) soll mindestens ein Schrottauto gekauft haben, um geklaute Wagen später zu legalisieren.

Alle vier, so der Staatsanwalt, wären Teil einer Bande gewesen, gegen deren Chef Lubos B. (45) seit vergangener Woche der Prozess läuft. Bei ihm geht es sogar um 40 Autos.

Während Lubos B. in seiner Verhandlung schweigt, sagte Rudolf C. aus und nahm seine Mitangeklagten in Schutz.

"Handlanger" nimmt seine Mitangeklagten in Schutz

Sie sollen ebenfalls zur Bande gehören und sitzen mit auf der Anklagebank (v.l.n.r.): Nikola R. (22), Milan P. (22) und Stephan F. (26).
Sie sollen ebenfalls zur Bande gehören und sitzen mit auf der Anklagebank (v.l.n.r.): Nikola R. (22), Milan P. (22) und Stephan F. (26).  © Bildmontage: Peter Schulze (3)

So habe er selbst geklaut und auch Autos von Lubos B. gekauft. "Ich wusste, dass sie gestohlen waren. Die Zündschlösser waren kaputt."

Die Wagen nahm er, wenn er selbst Bestellungen für Autos oder Fahrzeugteile hatte. Stephan F. habe ihm nur gelegentlich geholfen.

Und weil Rudolf C.s Garage "nicht mehr so optimal war" (sie wurde observiert), wich er auf Milan P.s Garage zum Ausschlachten aus. "Aber einer Bande gehörten sie nicht an."

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Zur Angeklagten Nikola R. erklärte Rudolf C.: "Auf sie wurden die Autos nur registriert. Sie selbst wusste von gar nichts."

Urteil folgt.

Titelfoto: Bildmontage: Peter Schulze (2)

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