Dresdner Polizist droht Partygänger mit Schusswaffe: Geht er zu weit?

Dresden - Schon wieder eine überzogene Drohung? Nachdem vor zwei Jahren ein Polizist Demonstranten der "Seebrücke" mit der Pistole drohte, muss die Polizei nun wieder gegen einen der eigenen Beamten ermitteln. Dieser hatte bei der Auflösung der "Lovewiesn" einem Teilnehmer mit Schüssen gedroht.

Im Video droht der Polizist (hier verpixelt) dem Partygänger.
Im Video droht der Polizist (hier verpixelt) dem Partygänger.  © Instagram/Screenshot/lovewiesn

Das Minifestival "Lovewiesn" hat es nicht einfach in Dresden: Anträge für das kleine Technofestival am Elbufer werden regelmäßig abgelehnt. Trotzdem sammelten sich Sonnabendabend Tanzwütige im Bereich der Uferstraße. Später kam der Gemeindevollzugsdienst und die Polizei hinzu, lösten die Veranstaltung auf.

Doch ein DJ ließ die Musik einfach weiterlaufen, wurde, wie ein Video zeigt, von den Einsatzkräften weggezerrt und auf den Boden gedrückt. Als ein junger Mann dem Einsatz nahe kommt, gehen einem Polizisten wohl die Nerven durch: "Wenn Sie näher kommen, schieße ich zurück", sagt der Bereitschaftspolizist dem Mann. Auch diese Szene zeigt ein Video.

Für die Polizei geht das zu weit: "In der vorliegenden Situation war die Androhung des Schusswaffengebrauchs unangemessen", so Polizeipräsident Lutz Rodig (58).

Die Staatsanwaltschaft ermittelt jetzt wegen Verdachts der Nötigung, die Bereitschaftspolizei prüft ein Disziplinarverfahren. Im Fall des Beamten am Rande der "Seebrücke"-Demo wurden die Verfahren damals eingestellt.

Titelfoto: Instagram/Screenshot/lovewiesn

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