Nach Ausschreitungen bei Dynamo-Aufstieg: Zehn Randalierer gefasst

Dresden - Es geht Schlag auf Schlag! Die Dresdner Polizei vermeldet einen Fahndungserfolg nach dem anderen, nachdem sich mehrere Randalierer nach dem Dynamo-Aufstiegsspiel Mitte Mai eine Straßenschlacht mit Hunderten Beamten leisteten.

Vor dem Dynamo-Stadion kam es am 16. Mai 2021 zu Tumulten mit über 200 Verletzten.
Vor dem Dynamo-Stadion kam es am 16. Mai 2021 zu Tumulten mit über 200 Verletzten.  © DPA / Sebastian Kahnert

Bereits circa 30 Minuten nach dem Fahndungsaufruf am 24. Juni habe sich laut der Staatsanwaltschaft der erste Verdächtige bei der Polizei gemeldet. Er stellte sich auf einem Revier. Drei weitere zogen dann rasch nach. Dabei handelt es sich um Männer zwischen 16 und 34 Jahren.

Am Donnerstag, 24. Juni, hatte die Polizeidirektion Dresden gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft und der Soko "Hauptallee" die Öffentlichkeitsfahndung nach 20 Männern eingeleitet. Insgesamt 108 Tatverdächtige wurden ermittelt.

"Die vier Beschuldigten wurden zweifelsfrei identifiziert", so die Staatsanwaltschaft. Alle vier wurden nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen.

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Außerdem gingen bei den Beamten insgesamt noch 24 Hinweise zu in Summe 13 Personen ein. Die Prüfung der Behörden ist diesbezüglich in vollem Gange.

Am Freitagnachmittag, 25. Juni, meldete die Polizei dann zwei weitere Tatverdächtige, die sich gestellt haben. Dabei handelt es sich um zwei 17 und 23 Jahre alte Deutsche.

Kriminalrat Enrico Lange (36), Leiter der Soko "Hauptallee" (mittlerweile 48 Beamte), hatte mit dem Erfolg so schnell nicht gerechnet. Er ist zuversichtlich: "Ich denke, bis Montag können wir 20 von 20 identifizieren."

Ermittlungen werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen, Polizei bittet weiterhin um Hinweise

Die Polizei ging sogar mit Wasserwerfer vor, was in der Folge nicht kritiklos blieb.
Die Polizei ging sogar mit Wasserwerfer vor, was in der Folge nicht kritiklos blieb.  © Picture Point / Gabor Krieg

Insgesamt hat die Soko bereits 120 Randalierer überführt. Erschreckend: Lange schätzt die "aktiv handelnden Tatverdächtigen" bei den Ausschreitungen auf eine "mittlere dreistellige Zahl".

Er kündigt weitere Fahndungen an und rät: "Wer sich nicht auf einem Plakat sehen möchte, sollte sich stellen."

Wer weiterhin noch sachdienliche Hinweise zu den gesuchten Personen geben kann und möchte, soll sich bitte an die Polizei wenden. Die Ermittler nehmen diese unter der Rufnummer 0351/4832233 entgegen.

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Die Fahnder sind auch per Mail unter der Adresse hinweisaufnahme.pd-dresden@polizei.sachsen.de erreichbar.

Der 4:0-Erfolg und der damit verbundene Aufstieg der SG Dynamo Dresden wurde am 16. Mai 2021 von Randale einiger Weniger vor dem Dresdner Stadion überschattet.

Etwa 5000 Menschen versammelten sich um das Stadion herum und im Großen Garten. Ab der 60. Spielminute kam es dann zu Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften. Seither dauert die Aufarbeitung der Geschehnisse an.

Die Ermittlungen werden laut der Staatsanwaltschaft noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Update, 28. Juni, 14.13 Uhr: Weitere Tatverdächtige haben sich gestellt

Zwei weitere Tatverdächtige, die an der Randale rund um das Dresdner Stadion am 16. Mai beteiligt waren, haben sich gestellt. Damit fahndet die Polizei mittlerweile nur noch nach 12 Personen.

Wie Staatsanwaltschaft Dresden und die Polizeidirektion Dresden mitteilten, liegen mittlerweile zu allen 20 abgebildeten Personen Hinweise vor. Diese müssten allerdings noch geprüft werden.

Update, 1. Juli, 14.20 Uhr: Neunter Tatverdächtiger gefasst

Wie die Polizei mitteilte, wurde ein weiterer Tatverdächtiger "zweifelsfrei identifiziert". Der 36-jährige Deutsche wurde demnach vernommen und nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen.

Update, 2. Juli, 14.43 Uhr: 19-Jähriger stellt sich der Polizei

Ein 19 Jahre alter Mann hat sich der Polizei Dresden gestellt. Der Deutsche wurde unterdessen zweifelsfrei identifiziert, wie die Behörde am Freitagmittag meldete.

Infos zur Identität der anderen an den Ausschreitungen beteiligten Personen nimmt die Polizei weiter unter der Rufnummer 0351/4832233 oder unter der E-Mail-Adresse: hinweisaufnahme.pd-dresden@polizei.sachsen.de entgehen.

Titelfoto: DPA / Sebastian Kahnert

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