Dresden: So will die Stadt Büros mit Abwärme heizen!

Dresden - Die Energiepreise explodieren und im Winter drohen Gas und Strom knapp zu werden. Energie zu sparen und bestmöglich zu nutzen, ist deshalb das Gebot der Stunde. Eine Möglichkeit ist das Nutzen der Abwärme aus Rechenzentren und Industriebetrieben, die OB Dirk Hilbert (50, FDP) im Wahlkampf als Teil seines Sofortprogramms angekündigt hat.

Mit der Abwärme wird unter anderem die Feierhalle im historischen Krematorium beheizt.
Mit der Abwärme wird unter anderem die Feierhalle im historischen Krematorium beheizt.  © Imago/Volker Preußer

Dazu liefen bereits erste Gespräche, heißt es aus dem Rathaus.

Für notwendige Investitionen sei auch Geld in den neuen Haushalt eingestellt worden, der vom Stadtrat allerdings noch verhandelt und beschlossen werden muss.

Die Nutzung von Abwärme ist in Dresden nichts Neues. Bereits seit sieben Jahren wird das beispielsweise beim Krematorium Tolkewitz gemacht.

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Wie Eva Jähnigen (56, Grüne) als zuständige Bürgermeisterin kurz vor Ende ihrer Amtszeit auf TAG24-Anfrage mitteilte, wird die Abwärme der vier Ofenlinien im 2005 in Betrieb gegangenen Neubau durch einen 34 Kubikmeter großen Pufferspeicher zur Beheizung des historischen Krematoriums (Feierhalle), der Anbauten im West- und Ostflügel sowie für die Büro- und Geschäftsräume im neuen Krematorium verwendet.

Das hilft, Gas zu sparen. Immerhin werden davon für jede der jährlich etwa 9000 Einäscherungen ohnehin 12 bis 15 Kubikmeter benötigt.

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Seit sieben Jahren wird die Abwärme der vier Ofenlinien im Krematorium Tolkewitz genutzt.
Seit sieben Jahren wird die Abwärme der vier Ofenlinien im Krematorium Tolkewitz genutzt.  © Holm Helis

Das wird übrigens dazu führen, dass Feuerbestattungen in Dresden ab nächstem Jahr wohl mehr werden. Denn die steigenden Preise machen sich auch im Krematorium bemerkbar.

Der aktuelle Kalkulationszeitraum für die Entgelte läuft Ende des Jahres aus.

"Die neue Entgeltkalkulation wird die Prognosen zur Entwicklung der Energiepreise berücksichtigen", heißt es aus dem Rathaus.

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Diese befinde sich gerade in der internen Abstimmung.

Das letzte Wort hat dann der Stadtrat. Stimmt er der neuen Kalkulation zu, wird in Dresden nicht nur das Leben teurer, sondern auch das Sterben.

Titelfoto: Imago/Volker Preußer

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