"Die PARTEI" will Flüchtlinge mit Mitteln der Parteienfinanzierung retten
Dresden - Seit 2017 rettet die Dresdner "Mission Lifeline" Menschen vor dem Ertrinken. Immer wieder als "Schleuser" angefeindet, erhielt der Verein im Gegenzug Auszeichnungen wie die Friedensplakette. "Die PARTEI" will jetzt die Parteienfinanzierung ausnutzen, um bis zu 100.000 Euro an Lifeline spenden zu können.

"Alle Weihnachtsgeschenke schon gekauft und dennoch plagt Sie das unbestimmte Gefühl, dass noch etwas fehlt? Dann machen Sie ausnahmsweise mal das einzig Sinnvolle, was man mit Geld machen kann, und retten Menschenleben", begründet "Die PARTEI"-Stadtrat Max Aschenbach (36) die Kampagne.
Und: "Seien Sie dabei, wenn es heißt: '2 Flüchtlinge zum Preis von 1' retten." 50.000 Euro an Spendengeldern will die Partei demnach in den nächsten Wochen sammeln. Die Möglichkeiten der Parteienfinanzierung verdoppeln diese Summe auf satte 100.000 Euro.
"Mehr geht nicht, sonst ist 'Die PARTEI' vorübergehend pleite. Wir spenden sofort, erhalten die Gelder aus der Parteienfinanzierung aber erst in zwei Jahren."
Hintergrund: Die bundesweite Parteienfinanzierung führt dazu, dass für jeden zusätzlichen Euro, den die Partei im Rechenschaftsbericht 2021 an Spendeneinnahmen ausweisen kann, im Jahr 2023 eine Ausschüttung von 96 Cent folgt.
Geld, welches die Satire-Partei wegen zu geringer Einnahmen nicht abfordern kann, wird unter den anderen Parteien verteilt.

"Die 'Mission Lifeline' ist das Beste, was dieses Dresden je hervorgebracht hat", begründet Stadtrat Aschenbach ungewöhnlich knapp, warum die Lebensretter die komplette Spende erhalten sollen.
Titelfoto: Steffen Füssel