Nach gescheiterter Bewerbung beim Freistaat: "Palais Sommer" ohne Palais - aber mit drei Spielorten
Dresden - Der "Palais Sommer" hat ein neues Zuhause - besser noch: gleich drei. Das eintrittsfreie Kultur-Festival findet in diesem Jahr vom 21. Juli bis 21. August am Ostra-Dome im Ostragehege, auf dem Neumarkt und im Alaunpark statt. Damit ist der "Palais Sommer" fürs Erste gerettet.
"Aber wir sagen ganz klar: Wir wollen im nächsten Jahr wieder in den Park des Japanischen Palais zurück. Dort wurde der Palais Sommer geboren. Das ist seine Heimat", sagt Festival-Chef Jörg Polenz (57).
Das Parkareal war vom Sächsischen Immobilien- und Baumanagement (SIB) des Freistaats neu ausgeschrieben worden - im März erhielt Kulturevent-Profi Thomas Jurisch (48) den Zuschlag. Laut Vertrag darf er das Gelände in den nächsten fünf Jahren für ein ebenfalls eintrittsfreies Kleinkunstfestival nutzen.
"Ich wünsche dem Palais Sommer an den neuen Standorten viel Glück und Erfolg", so Jurisch. Während er sein Programm noch veröffentlichen wird, rückte Polenz mit den ersten Details heraus.
Jede Menge Veranstaltungen geplant
Im Ostragehege werden Kino, Yoga, Kindertage, Partys und Konzerten auf dem Programm stehen - insgesamt 94 Veranstaltungen. Der Vorteil: Regenvariante, moderne Toiletten, 300 Gratis-Parkplätze sind vorhanden.
"Bis zu 3500 Besucher können zu den Angeboten kommen", so Polenz. Bis zur Eröffnung des Festivals ist auch die rund 1000 qm große Teichfläche fertig, die Ostra-Dome-Chef Mirko Meinel (49) schon vor Corona geplant hatte.
"Es ist toll, dass der Palais Sommer zu mir kommt. Aber ich fürchte, dass ich 2023 wegen des wieder anlaufenden Eventgeschäfts kein Zeitfenster mehr frei habe."
Auf dem Neumarkt wird sich der "Palais Sommer an der Frauenkirche" auf Klaviernächte, Konzerte und Tanz konzentrieren - 23 Veranstaltungen sind geplant. Im Alaunpark werden die Yoga-Matten ausgerollt.
"Durch die drei Veranstaltungsorte ist ein Mehraufwand zu erwarten. Aber das Festival hat so viel Zuspruch und Unterstützung erfahren, dass wir trotzdem nicht an der Qualität sparen müssen", so Polenz. Aktuell liegt eine Petition dem Petitionsausschuss im Landtag zu Prüfung vor.
Über 12.000 Menschen hatten sich mit dem Palais Sommer solidarisiert und die Ausschreibung des Parks nach Höchstgebot kritisiert.
Titelfoto: Amac Garbe