Dresdner Bürgermeister-Wahlchaos: Freie Wähler und FDP wollen die Reißleine ziehen
Dresden - Im Dauerstreit um die Besetzung der Bürgermeister-Posten in Dresden gibt es seit Wochen keine Fortschritte. Zwei Fraktionen haben deswegen einen neuen Vorschlag.
Dass am morgigen Donnerstag gewählt wird, ist ziemlich unwahrscheinlich. Die Fraktionen von FDP und Freien Wählern/Freien Bürgern wollen deshalb die Reißleine ziehen und noch einmal von vorn beginnen, inklusive neuer Ausschreibung. Mit einer Ausnahme: Kristin Kaufmann (45, Linke).
Kaufmann sei als Expertin fraktionsübergreifend anerkannt und sollte deshalb als Sozialbürgermeisterin wiedergewählt werden, teilten die Fraktionen am gestrigen Dienstag mit.
Abgesehen von dieser Personalie sollten sich die Stadtratsfraktionen über Weihnachten eine Auszeit nehmen, um die Gespräche über die künftige Verwaltungsstruktur und die Besetzung der Posten danach neu zu starten, fordert FDP-Fraktionschef Holger Zastrow (53).
Dabei wollen die beiden Fraktionen mit zusammen elf Stadträten ein gehöriges Wort mitsprechen und haben deshalb eine "strategische Partnerschaft" für die Bürgermeisterwahl geschlossen.
Das Ziel: Eine neue Verwaltungsstruktur mit sechs statt sieben Bürgermeistern und eine erneute Bewerbersuche, um so die besten Kandidaten aus ganz Deutschland zu finden, unabhängig vom Parteibuch.
Ob es dafür eine Mehrheit geben wird, ist aber fraglich.
Titelfoto: imago/Sven Ellger