Dresdner Eissport-Hoffnung verzweifelt: Rathaus sperrt Lina (15) vom Training aus
Dresden - Die Eisbahn ist ihr Leben, Olympia ihr großer Traum. Dafür steht die Dresdner Eisschnellläuferin Lina Poddubnaja (15) in der Saison normalerweise achtmal pro Woche auf Schlittschuhen und trainiert. So hat sie es bereits in den Nationalkader geschafft, ist Deutsche Meisterin in ihrer Altersklasse geworden und Dritte bei der inoffiziellen Jugend-Europameisterschaft.

Seit Anfang Dezember sind die Tore zur Eisfläche an der EnergieVerbund Arena jedoch zu. Das Training auf dem Eis: unmöglich. Dabei sind Sportler, die wie Lina einem Kader angehören, eigentlich vom Nutzungsverbot von Sportanlagen in der Corona-Schutz-Verordnung des Freistaates ausgenommen.
"Wir würden gern die gesetzliche Grundlage erfahren", sagt Linas Mutter Ksenija Asmus (36). Besonders ärgert Mutter und Tochter, dass in anderen Bundesländern weiter fleißig auf dem Eis trainiert wird und sogar Wettkämpfe stattfinden.
"Das ist schon ein Schlag ins Gesicht, dass die anderen dürfen und wir nicht", sagt Lina.
Weil die Schulen zu bleiben, sind auch die Sportstätten geschlossen

Tatsächlich ist die Schließung der Eisfläche eine Entscheidung der Stadt. Wie das Rathaus auf TAG24-Anfrage mitteilt, wurde festgelegt, "die Nachwuchskader nur zuzulassen, wenn sie parallel auch im gemeinsamen vertieften Unterricht der Sportschulen trainieren".
Heißt: Sind die Schulen zu, bleiben es die Sportstätten auch. Neben dem Infektionsschutz hat das auch wirtschaftliche Gründe.
"Die Eisbahn kostet allein 30.000 Euro Energiekosten pro Monat", erklärt Sportstätten-Chef Ralf Gabriel (61).

Sie nur für wenige Sportler zu öffnen, ist der Stadt zu teuer. Denn für das öffentliche Eislaufen müsste sie weiter gesperrt bleiben. "Das richtet sich nicht gegen die Sportler", betont Gabriel.
Titelfoto: Holm Helis