Eigene Kinder grausam erstickt: Das Jammer-Geständnis des Bauschaum-Killers

Dresden - Er redete und redete. Stundenlang sprach Laurent F. (56) auch den zweiten Tag in Folge am Landgericht Dresden. Dort muss sich der Franzose verantworten, weil er seine Kinder Maya (†2) und Leo (†5) mit Bauschaum tötete (TAG24 berichtete). 

Laurent F. (56) hat angeblich keinerlei Erinnerung mehr an die grausame Tat. (Archivbild)
Laurent F. (56) hat angeblich keinerlei Erinnerung mehr an die grausame Tat. (Archivbild)  © Ove Landgraf

Wieder weinte der Angeklagte viel, bedauerte sich selbst und erklärte schließlich: "Dass ich meine Kinder getötet habe, ist Realität. Aber ich erinnere mich nicht."

Laut Anklage ermordete Laurent F. im Mai 2019 aus Rache an seiner Frau Marieta (27) seine Kinder. Demnach würgte er sie, sprühte dann Bauschaum in die Münder. 

Zuvor hatte das Familiengericht entschieden, dass Laurent, vor dem Marieta ins Frauenhaus floh, nur noch eingeschränkten Umgang zu den Kleinen haben darf. "Ich war getrennt von meinen Kindern", klagte der Mann unter Tränen. 

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"Das war eine vom Gesetz vorgegebene Amputation." Und: "Das haben meine Kinder auch nicht akzeptiert. Mein Sohn schon gar nicht."

Laurent F habe die Tat nicht mehr in Erinnerung

Der Angeklagte im vergangenen Mai bei seiner Vorführung vor dem Haftrichter. (Archivbild)
Der Angeklagte im vergangenen Mai bei seiner Vorführung vor dem Haftrichter. (Archivbild)  © Ove Landgraf

An der Kindesmutter ließ Laurent kaum ein gutes Haar: "Alle Auseinandersetzungen, die wir hatten, fanden statt, weil sie sich nicht um die Kinder kümmerte." So habe Marieta die Kinder muslimisch erziehen wollen. Auf Fotos, die bei ihr entstanden, sei vor allem Leo traurig zu sehen gewesen. Den Vorwurf, er habe Leo instrumentalisiert, ausgehorcht oder aufgehetzt, wies er zurück: "Er wusste das alles alleine. Wir haben geredet unter Männern."

Immer wieder verlor sich der Angeklagte in Nebensächlichkeiten, referierte detailliert über afrikanische Frauen, die ihre Kinder auf dem Rücken mit sich tragen, oder übel riechende Chilimarmelade. Die Tat aber habe er nicht mehr in Erinnerung. Letztlich sagte er: "Meine Kinder sind nicht mehr auf der Welt. Wenn ich etwas bedauere, dann das." Und: "Es geschah nicht aus Rache an meiner Frau."

Am Ende der über zehnstündigen Erklärung sagte Laurent dem Richter: "Ich danke Ihnen. Ich wollte mich nicht als Opfer darstellen oder mich entschuldigen." Der Prozess wird fortgesetzt.

Titelfoto: Ove Landgraf

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