"Eltern unerwünscht!": Teen-Klassiker "La Boum - Die Fete" zurück im Kino!

Dresden/Chemnitz – "Eltern unerwünscht!", so lautete 1980 die Werbezeile zum französischen Film "La Boum – Die Fete" - wie unwiderstehlich und verheißungsvoll klang das wohl für Jugendliche. Die romantische Coming-of-Age-Komödie wurde zum Riesenhit, Hauptdarstellerin Sophie Marceau (55) ein Superstar. Am 7. Juni ist der Klassiker noch einmal im Kino zu erleben.

Endlich tanzt Vic (Sophie Marceau) auf der titelgebenden Fete. Doch Augen hat sie nur für ihren Schwarm Mathieu.
Endlich tanzt Vic (Sophie Marceau) auf der titelgebenden Fete. Doch Augen hat sie nur für ihren Schwarm Mathieu.  © StudioCanal Deutschland

Meisterwerke zurück im Kino, das ist die Mission der Reihe "Best of Cinema". Eine verdienstvolle Initiative der Verleihfirma StudioCanal, um Publikumserfolge in Zeiten des Streamings an jedem ersten Dienstag eines Monats noch einmal auf der großen Leinwand zu zeigen.

Arthouse-Klassiker wie Wim Wenders' "Paris Texas" (1984) können das sein oder Sci-Fi-Actioner wie Paul Verhoevens "Total Recall" (1990) mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle.

Mit "La Boum" steht diesmal eine Teenie-Romanze an, die vom Namen her jeder kennt und deren Titelsong "Dreams (Are my Reality)" von Richard Sanderson spontan Erinnerungen bei Menschen um die 50 auslöst - für Männer wie Frauen vermutlich höchst unterschiedliche. Was den Reiz dieser Kino-Wiederaufführung ausmacht, denn es ist eine Reise zurück in die Jugend.

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Die Handlung von "La Boum" ist eigentlich schlicht. Die 13-jährige Vic (Sophie Marceau) ist mit ihren Freundinnen Pénélope und Samantha auf Erfahrungen mit Jungs aus. Vor allem Mathieu hat es ihr angetan, doch der trifft sich heimlich mit einem anderen Mädchen - oje.

Und auch bei ihren Eltern kracht es: Der untreue Vater François betrügt Mutter Françoise, die selbst ein außereheliches Techtelmechtel beginnt.

Zu sehen ist der Klassiker in Dresden und Chemnitz

Noch scheint ihre Ehe heil: Vics Eltern François (Claude Brasseur) und Françoise (Brigitte Fossey).
Noch scheint ihre Ehe heil: Vics Eltern François (Claude Brasseur) und Françoise (Brigitte Fossey).  © StudioCanal Deutschland

Dieser Film steht im Nukleus einer damaligen Welle von Teenie-Klamotten, der er letztlich gar nicht entspricht. Angefacht wurde sie vom immensen Erfolg der israelischen Sixties-Komödie "Eis am Stiel" ("Lemon Popsicle", 1978), deren etliche Fortsetzungen zu schmierigen Busenparaden verkamen.

Auch das US-Pendant "Porky's" (ab 1981) zeigte seine jungen Highschool-Protagonisten bevorzugt als Spanner in der Mädchenumkleide. Immer ging es um die schwitzigen Sex-Fantasien verklemmter Jungs.

"La Boum" war anders. Statt die pubertierenden Figuren zotig bloßzustellen, widmete man sich ihnen hier empathisch und mit Feingefühl. Aus der Perspektive eines Mädchens werden die widerstreitenden Gefühle beim Erwachsenwerden erzählt, der Herzschmerz des ersten Verliebtseins, während die Erwachsenen vorführen, dass Liebe irgendwann Risse bekommen wird.

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Regisseur Claude Pinateau, der auch die (unvermeidliche) Fortsetzung "La Boum 2 – Die Fete geht weiter" (1982) drehte, konnte als Eltern Truffaut-Star Brigitte Fossey ("Der Mann, der die Frauen liebte", 1977) und Godard-Star Claude Brasseur ("Die Außenseiterbande", 1964) gewinnen, für den diese Teeniefilm-Rolle der größte Erfolg seiner Laufbahn war.

Auch für Sophie Marceau wurde "La Boum" zum Start einer langen Karriere, sei es als Sexsymbol neben Mel Gibson im Oscar-Gewinner "Braveheart" (1995) oder als Electra King, der bisher einzigen 007-Superschurkin - im James-Bond-Film "Die Welt ist nicht genug" (1999). Zuletzt wurde Marceau als Charakterdarstellerin im Sterbehilfe-Drama "Alles ist gutgegangen" (2021) gefeiert.

Jetzt kommt sie noch einmal als junge Vic auf deutsche Leinwände zurück. Zu sehen am Dienstag im Dresdner UCI und Rundkino sowie im CineStar Chemnitz.

Titelfoto: Montage: StudioCanal Deutschland (2)

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