Noch flüssiger über die Kreuzungen: Hilbert träumt vom virtuellen Verkehrspolizisten
Dresden - Seit über 20 Jahren regelt "Vamos" in Dresden in Teilen den Verkehr. Doch das "Verkehrs-Analyse, -Management und -Optimierungs-System" ist in die Jahre gekommen. Mit 1,2 Millionen Euro sollen jetzt internationale Firmen angelockt werden. Das Ziel von OB Dirk Hilbert (49, FDP) ist der virtuelle Verkehrspolizist.

Aktuell laufen etwa Elbe-Brücken-Informationssystem, Verkehrsdetektoren oder Tunnelüberwachung über Vamos. "Es ist ein System, auf das wir viele Jahre stolz waren. Doch aktuell getraue ich mir kaum noch, Vamos vorzustellen, wenn man auf die aktuellen Möglichkeiten schaut", sagt ein selbstkritischer OB.
Die 1,2 Millionen Euro sollen deshalb einen ersten Auftakt bilden. Hilbert will damit Bundesmittel einwerben und Firmen wie Siemens mit deren Projekten nach Dresden bringen.
"Die Landeshauptstadt könnte ähnlich wie Hamburg zu einem Testgebiet für neue Konzepte werden." Dresden soll dabei "mindestens nationale Spitze" werden. So böte sich der Weg zum Fernsehturm als Testfeld für autonome Busse an.
Ein mittelfristiges Ziel ist dabei der virtuelle Verkehrspolizist.
"Wenn ich mit dem Rad unterwegs bin, ärgere ich mich, wenn ich bei Rot warten muss, obwohl nirgends ein Auto oder eine Bahn zu sehen ist. Ein Verkehrspolizist würde das besser regeln", so Hilbert.
So sei es denkbar, dass Radfahrer im "Windschatten der Straßenbahnen" mit über die Kreuzung kommen. Das Ziel ist dabei, alle Verkehrsteilnehmer flüssiger über Kreuzungen zu lotsen, Priorität haben jedoch ÖPNV und Radverkehr.



Die Stadt rechnet momentan mit Kosten von etwa zehn Millionen Euro, um ein "Vamos 2.0" an den Start zu bringen. Ab etwa 2025 sollen die Systeme "technisch möglich sein und sichtbare Vorzüge haben", so der OB.
Titelfoto: Steffen Füssel