Dresden will 5000 Wohnungen zurück: OB Hilbert macht Woba-Rückkäufe zur Chefsache!

Dresden - Vonovia und Deutsche Wohnen wollen fusionieren. In Dresden hätten die Unternehmen zusammen eine Markt-Macht von 18 Prozent. Per Eilantrag wollten die Dissidenten im Rat erreichen, dass die Stadt einzelne Wohnungen zurückkauft. Jetzt die große Überraschung: OB Dirk Hilbert (49, FDP) lässt den Antrag nicht nur zu, er legt einen drauf.

OB Dirk Hilbert (49, FDP) lässt den Antrag nicht nur zu, er legt einen drauf: Bis zu 5000 Wohnungen und reichlich Baugrundstücke sollen zurückgekauft werden!
OB Dirk Hilbert (49, FDP) lässt den Antrag nicht nur zu, er legt einen drauf: Bis zu 5000 Wohnungen und reichlich Baugrundstücke sollen zurückgekauft werden!  © Petra Hornig

Bis zu 5000 Wohnungen und reichlich Baugrundstücke sollen zurückgekauft werden!

Rückblick: 2006 verkaufte Dresden sämtliche 47.000 Woba-Wohnungen und war auf einen Schlag schuldenfrei. Doch der Einfluss auf den Mietmarkt sank damit auf Null. Mit großen Mühen wird aktuell die neue Woba "WiD" aufgebaut.

Die könnte nun mit einem Schlag zum Großvermieter werden und auf die derzeit deutlich unter 1000 Wohnungen ordentlich aufsatteln.

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Konkret schlägt der Oberbürgermeister aktuell vor, "bis zu 5000 Wohnungen aus dem Bestand der Vonovia oder der Deutschen Wohnen" zu kaufen.

Zudem sollen bebaubare Grundstücke erworben, die Mieterschutzrechte verlängert und 10.000 Belegwohnungsrechte dauerhaft gesichert werden.

Die Verhandlung mit der Vonovia sollen durch externe Juristen abgesichert werden. Hintergrund der Eile: Das Bundeskartellamt prüft aktuell, unter welchen Umständen der Zusammenschluss von Vonovia und Deutsche Wohnen genehmigt werden kann.

Dresden muss dazu bis 14. Juni Stellung nehmen, daher soll der Rat bereits diese Woche entscheiden.

Im Jahr 2006 verkaufte Dresden sämtliche 47.000 Woba-Wohnungen und war auf einen Schlag schuldenfrei.
Im Jahr 2006 verkaufte Dresden sämtliche 47.000 Woba-Wohnungen und war auf einen Schlag schuldenfrei.  © Petra Hornig

Dresden will Marktmacht des neuen Miet-Giganten beschränken

Ähnlich wie in Berlin, wo so eine Vereinbarung zwischen Rathaus und Vonovia bereits vorliegt, will nun auch Dresden die Marktmacht des neuen Miet-Giganten beschränken.

"In der Betrachtung auf Stadtteilebene ist in einigen Stadtteilen eine sehr starke Konzentration der beiden Unternehmen zu verzeichnen. Der Marktanteil liegt dabei deutlich über 20 Prozent und teilweise gar über 50 Prozent", begründet der OB.

Lediglich auf die von den Dissidenten geforderte Mietpreisbremse will er verzichten. Das letzte Wort hat aber der Rat.

Titelfoto: Montage: Petra Hornig

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