Gedenken an Dresdens Nacht der Schande: Als Nazis die Synagoge niederbrannten!

Dresden - Heute vor 84 Jahren, in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, brannten Nazis die Dresdner Synagoge nieder.

Grundsteinlegung 1838, Zerstörung 1938: Die Semper-Synagoge stand nicht mal ein Jahrhundert lang.
Grundsteinlegung 1838, Zerstörung 1938: Die Semper-Synagoge stand nicht mal ein Jahrhundert lang.  © imago/Arkivi

Kaum 100 Jahre hatte das 1840 eingeweihte Bauwerk des berühmten Architekten Gottfried Semper (1803-1879) der jüdischen Gemeinde als Gotteshaus gedient.

Bevor Nazis die Synagoge ansteckten, gab es am Rathaus eine Massenkundgebung, Geschäfte wurden verwüstet, zwei Kaufhäuser angesteckt. Als die Semper-Synagoge brannte, war die Feuerwehr angehalten, die umliegenden Häuser vor den Flammen zu schützen.

In dieser Nacht wurden in Dresden 151 jüdische Männer verhaftet und ins "Pogromsonderlager" nach Buchenwald verschleppt, darunter der gesamte Vorstand der Jüdischen Gemeinde.

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Erbärmlich: Die Schüler bekamen am nächsten Tag schulfrei, um sich die niedergebrannte Synagoge anschauen zu können. Mit verbeultem Hut wurde ein Lehrer der jüdischen Schule gezwungen, in der Ruine zu singen.

Nur ein Davidstern konnte gerettet werden

Am 12. November wurden die Überreste der Synagoge gesprengt, die Rechnung ging an die Jüdische Gemeinde. Nur ein Davidstern wurde gerettet. Der Feuerwehrmann Alfred Neugebauer (1914-2006) versteckte ihn auf seinem Dachboden und gab ihn 1949 an die Gemeinde zurück.

Nach dem Krieg lebten noch knapp 50 Juden in Dresden, 1925 waren es 5100 gewesen.

Treffpunkt Stelle am Hasenberg: Am heutigen Mittwoch lädt die Stadt zum Gedenken an die Reichspogromnacht ein.
Treffpunkt Stelle am Hasenberg: Am heutigen Mittwoch lädt die Stadt zum Gedenken an die Reichspogromnacht ein.  © dpa/Robert Michel

Am heutigen Mittwoch findet um 15.30 Uhr eine öffentliche Gedenkveranstaltung an der Stelle Brühlscher Garten/Hasenberg statt.

Titelfoto: imago/Arkivi

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