Kein Wäschewaschen, aber Marktbummel: Der Ursprung der Rauhnächte

Dresden - Das alte Jahr ist fast vorbei, das neue hat noch nicht begonnen. Bei Dunkelheit, Gemütlichkeit und Kerzenschein haftet den zwölf "Rauhnächten" zwischen Weihnachten und dem Dreikönigsfest (6. Januar) etwas Mystisches an.

Im Bayerischen Wald feiert man die "Rauhnächte" mit viel Folklore und Handwerkskunst.
Im Bayerischen Wald feiert man die "Rauhnächte" mit viel Folklore und Handwerkskunst.  © Armin Weigel/dpa

Sogar der Ursprung des Wortes "rauh" ist geheimnisvoll.

Eine heiße Spur führt Sprachwissenschaftler zum "Rauch". So wurde früher rauchender Salbei zur spätjährlichen Reinigung des Hauses genutzt und sollte böse Geister vertreiben.

Der Vertreibung dieser ungebetenen Gäste diente wohl auch das Gebot, zwischen den Jahren keine Wäsche zu waschen. Der Aberglaube besagt, dass sich umherziehende Geister sonst in der Wäsche verfangen.

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Je nach Erzählung sollen in dieser Zeit auch die Seelen von Verstorbenen umherwandern, Tiere anfangen zu sprechen und nächtliche Träume in Erfüllung gehen. Die regional unterschiedlichen Bräuche in Deutschland und Europa reichen bis in die Antike, das Christentum und die nordische Mythologie zurück.

Auf Dresdens Weihnachtsmärkten werden die "Rauhnächte" zelebriert

Im Dresdner Stallhof werden die "Rauhnächte" zelebriert.
Im Dresdner Stallhof werden die "Rauhnächte" zelebriert.  © Sebastian Kahnert/dpa

Für Dresdner Weihnachtsmärkte sind die "Rauhnächte" indes ein willkommener Anlass einfach weiterzumachen.

So zeigt der "Augustusmarkt" (Neustadt) seinen Budenzauber noch bis 2. Januar. Der "Advent auf dem Neumarkt" öffnet bis 8. Januar.

Und sogar mit passendem Namen öffnet der Mittelaltermarkt im Stallhof als "Rauhnächte" bis 30. Dezember und dann vom 2. bis 6. Januar wieder seine Tore.

Titelfoto: Montage: Sebastian Kahnert/dpa, Armin Weigel/dpa

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