Kräutergarten, Insektenhotel, Baumhaus: So geht's in Dresdens Natur-Kitas zu
Dresden - Vier Tagesmütter und ein Garten: In Laubegast schaukeln, buddeln und toben seit gut einem Jahr auf einer rund 600 Quadratmeter großen Parzelle Max, Miko, Ilya, Heidi, Malau und zahlreiche andere Knirpse zwischen selbst angebauten Erdbeeren, Broccoli und Zucchini.

"Man kann nie früh genug damit beginnen, Kinder an die Natur heranzuführen", sagt Dresdens Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (53, CDU).
"Auf diese Weise verändern sie auch die Sichtweise von uns Eltern in puncto Ernährung, Müllvermeidung und Energiesparen", so der CDU-Politiker.
Diese Einschätzung teilt Tagesmama Nicole Gebauer (38) gern. Zusammen mit drei Mitstreiterinnen bewirtschaftet sie den Garten in einer Sparte nicht weit entfernt vom Elbufer.
Noch Anfang 2021 glich das Areal einer Müllkippe. Eltern halfen dabei, das einstige Messie-Grundstück unter anderem von Bergen an Bierdosen zu beräumen.
Bei den Kindern "wächst der Respekt vor der Natur"
"Die von uns betreuten Kinder lernen, mit der Natur umzugehen, sie wertzuschätzen. Hier können die Mädchen und Jungs vieles machen, was sich in normalen Kindergärten nicht umsetzen lässt." Dazu zählt der Gemüse- und Obstanbau in der Gruppe. "Die Natur versorgt uns mit Lebensmitteln. Dafür können wir dankbar sein."
Immer mehr Betreuungseinrichtungen setzen auf eine Naturverbundenheit bei ihren Schützlingen. So auch das 2004 eingeweihte "Ökologische Kinderhaus" in Kleinzschachwitz. Schon beim Bau wurden naturnahe Baumaterialien wie Holz, Zellulose und Lehmsteine benutzt. Inzwischen zählen Kleintiergehege, Kräutergarten, Insektenhotel und Baumhaus zu den beliebten Anlaufpunkten der Kita-Knirpse.
Mit Blick auf die Kinderbetreuung im Spartengarten ist sich Nicole Gebauer sicher: "Der Respekt vor der Natur wächst dadurch."
Titelfoto: Petra Hornig