So faszinierend ist unsere "Weiße Flotte"!
Dresden - Am Dienstag gibt's Raddampfer-Geschichte(n) auf der Elbe im MDR!
"Faszination Weiße Flotte", so heißt es im Rahmen der Reihe "Der Osten - Entdecke, wo du lebst" am Dienstag (2. August) um 21 Uhr.
Auch wenn die Elbe es den majestätischen und historischen Raddampfern der "Weißen Flotte" Sachsen gerade aufgrund des niedrigen Elbpegels nicht leicht macht, legt der MDR ab von den Elbanlegern.
Die ersten Schiffe gingen auf der Elbe 1837 in den Dienst. Neun heute noch erhaltene Raddampfer schippern elbauf- und -abwärts. Sie sind vor der Altstadt-Kulisse in Dresden nicht wegzudenken, prägen das Bild Dresdens.
Leinen los heißt es z. B. für den Personendampfer "Meissen" von Königstein bis nach Litoměřice.
Nach 44 Jahren zum ersten Mal wieder eine Fahrt durch eine der schönsten Flusslandschaften Europas! Vorbei geht's an Schlössern und Weinbergen, durch das Elbsandsteingebirge über die Grenze nach Tschechien...
Spannende Geschichten rund um die Flotte
Ein Elb-"Matrose" ist Günter Leinweber. Er ist Elbschiffer in dritter Generation. Leinweber hat die Fahrt schon 1967 mitgemacht - an der Seite seines Vaters, der damals Kapitän war. Und sein Großvater hatte 1916 als Schiffsjunge auf dem Dampfer "Hohenzollern" angeheuert. In Lovosice erleben er und die fast 140 Gäste an Bord eine aufregende Schleusenfahrt mit, die nicht ganz wie geplant abläuft.
Seit 1836 ging's für die "Sächsische Dampfschifffahrt" auf und ab. Hundert Jahre später bedient die Gesellschaft schon knapp 330 Kilometer Wasserstraße, eine Strecke von Dessau bis Leitmeritz.
Dabei brauchen die Raddampfer nur etwa 60 Zentimeter "unterm Schaufelrad". "Diese Technik ist bis heute revolutionär", so der Sender.
Nach 1990 lagen die Dampfer vergessen auf der Laubegaster Werft. Ein Investor aus dem Westen verliebte sich in die Rostkähne, trommelte Geld zusammen und rettete so die Schiffe. Dass diese heute so top gepflegt aussehen, hat einen wesentlichen Grund:
Im Winter tauscht die Bootsmannschaft ihr Bord-Outfit gegen Blaumänner und arbeitet Schiffsrumpf, Holzplanken und Sitzmöbel detailgetreu wieder auf. Falk Naumann ist seit 40 Jahren auf der Werft und ein Meister, wenn es darum geht, die tonnenschweren Kolosse für notwendige Reparaturen aus dem Wasser zu ziehen. Diesmal ist es der Dampfer "Leipzig", der einen neuen Kessel braucht.
Klassikdinner oder Party-Schiff - mit unterschiedlichen Ideen wollen es die neuen Schweizer Eigentümer nach Corona wissen. 2020 hatten sie die Weiße Flotte aus einer Insolvenz heraus erworben. Dabei haben sie eins hoch und heilig versprochen: die ehrwürdigen Raddampfer dort, wo sie hingehören, zu belassen – am Terrassenufer in Dresden.
Titelfoto: MDR/Regina Hamborg