Die Gaukler sind wieder da! Dresdner Zirkustheater-Festival startet morgen

Dresden - Was kann uns Zirkus heute noch erzählen? Viele Antworten darauf bietet das Dresdner Zirkustheater-Festival, zu dessen zweiter Auflage das Societaetstheater vom 1. bis 11. Juni lädt. Titel: "Vom Fallen und Fangen". Damit einher geht die Wiedereröffnung des Societaetstheaters nach 15 Monaten Sanierungs-Pause - zumindest beinahe.

Die Zirkus-Company FahrAwaY zeigt mit ihrem Programm "Drüll" akrobatische Poesie.
Die Zirkus-Company FahrAwaY zeigt mit ihrem Programm "Drüll" akrobatische Poesie.  © Tilman Pfäfflin

Das 1. Dresdner Zirkustheater-Festival war im vergangenen Jahr Teil des Programms "Socie on Tour", mit dem das Haus baubedingt durch Dresden tingelte - und offenbar auf Anhieb ein Volltreffer.

"Überraschenderweise haben wir uns aus dem Stand zu einem von vier großen Festivals in Deutschland gemausert, die dem zeitgenössischen Zirkus ein Podium bieten", sagt Intendant und Festivalleiter Heiki Ikkola, "Dabei war die Idee ja aus der Not geboren."

Das zeige: Die bislang vor allem in Belgien und Frankreich etablierte Kunstform findet auch hier immer mehr Fans. Ikkola sei 2020 am Societaetstheater angetreten, um auch das zirzensische Theater zu etablieren, ihm in Dresden ein Zuhause zu geben, sagt das selbsterklärte "Zirkuskind".

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Beim "Neuen Zirkus" oder Cirque Nouveau gebe es keine Tiere, aber alles, was man sonst aus dem Zirkus kenne: fliegende Menschen, atemberaubende Akrobatik, Witz und Staunen. Nur ums "Höher-Schneller-Weiter" gehe es nicht. Hier erzählten Künstler mit artistischen Mitteln Geschichten aus dem Leben, so Ikkola.

"Vom Fallen und Fangen" heißt die Festival-Ausgabe 2023. Im Zirkus bedeute Fallen oft Kunst und Fertigkeit. Es sei ein großer Genuss, zu sehen, wie man dabei vertrauensvoll aufgefangen werde, sagt Ikkola.

Veranstaltungen in der ganzen Stadt

Auch auf dem Platz beim Goldenen Reiter soll die Eröffnungsvorführung stattfinden - öffentlich und eintrittsfrei!
Auch auf dem Platz beim Goldenen Reiter soll die Eröffnungsvorführung stattfinden - öffentlich und eintrittsfrei!  © 123RF/borisb17

Für ihn ein "tolles Motto für Trost und Vergnügen in unsicheren Zeiten". Zehn Compagnien aus sechs Ländern führen das vor, überdies treten sechs Bands aus fünf Ländern auf. Bespielt werden nicht nur das Stammhaus, die TheaterRuine St. Pauli und das erneut im Alaunpark aufzuschlagene Zirkuszelt, sondern auch Hauptstraße und erstmals der Neumarkt, wo die belgische Truppe Collectif Malunés als Festival-Highlight über das Publikum fliegen will.

Eröffnet wird das Festival vom Schweizer Zirkus FahrAwaY mit ihrem Programm "Drüll" am Goldenen Reiter. Die öffentlichen Auftritte auf Hut-Basis sind eintrittsfrei, dank einer Crowdfunding-Aktion via 99funken.de.

Das Societaetstheater spielt zum Festival letztmals in provisorischem Betrieb, danach werden die letzten Feinheiten der Sanierungsarbeit beendet. Für rund 1,8 Millionen Euro wurden Baumängel beseitigt, die Technik überholt - neues Licht, neue Lüftung, neuer Brandschutz.

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Die endgültige Wiedereröffnung ist mit Beginn der neuen Spielzeit am 31. August. Programm und Tickets: zirkustheater-festival.de

Titelfoto: Tilman Pfäfflin

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