Mehrheit für Öffnung des Fernsehturms, Widerstand der Anwohner wächst
Dresden - Es wird Ernst am Dresdner Fernsehturm: Gleich durch zwei wichtige Entscheidungen werden am Donnerstag die Weichen für oder gegen die Wiedereröffnung des Wahrzeichens gestellt. In letzter Minute versucht die Bürgerinitiative mit einem offenen Brief an die Stadträte die Öffnung zu verhindern.

Im Rat soll sowohl eine Absichtserklärung als auch das für die Wiedereröffnung notwendige Verkehrskonzept beschlossen werden. Die Erklärung würde OB Dirk Hilbert (49, FDP) beauftragen, "die Voraussetzungen für die schrittweise Revitalisierung des Fernsehturmes bis 2025 zu schaffen". Das Verkehrskonzept soll über 40 Millionen Euro lockermachen und Planungen anstoßen.
Aber: "Die Infrastruktur kann den geplanten Massentourismus nicht verkraften", entgegnet die Bürgerinitiative "Fernsehturm Dresden" (Infos unter ft-dd.de).
Und: "Kaum eine Branche wurde durch die Corona-Krise so stark in Mitleidenschaft gezogen wie die Gastronomie. Bitte prüfen Sie vor einer Entscheidung dringend die finanzielle und konzeptionelle Stärke eines Bewerbers."
Mehrheit der Fraktionen offenbar für den Fernsehturm, Grüne dagegen, SPD noch unentschlossen

Die Mehrheiten für eine Öffnung scheinen jedoch zu stehen. Vor allem die CDU hat sich nun klar positioniert.
"In der Fraktion wurde lange kontrovers diskutiert, aber wir werden zustimmen. Der Nutzen vor allem für das Hochland überwiegt", so Fraktions-Chef Peter Krüger (60) mit Blick auf die satten Investitionen in die Infrastruktur.
Linke, AfD, Freie Wähler und FDP haben sich seit Langem zum Turm bekannt.
Die Grünen werden ablehnen, die SPD berät noch, sieht aber aktuell keine Priorität für das Thema.



In Summe macht das eine deutliche Mehrheit für die Öffnungspläne.
Titelfoto: Montage: Eric Münch (2), Steffen Füssel