Respekt! Tausende Dresdner putzen Elbwiesen wieder heraus
Dresden - Illegal entsorgter Müll kommt die Stadt nicht nur teuer zu stehen, der Unrat belastet auch die Umwelt. Am Dresdner Elbufer wurde am Samstag bei der 25. Elbwiesenreinigung wieder säckeweise solcher Müll gesammelt. In diesem Jahr hatten sich so viele Freiwillige wie noch nie gemeldet.
2000 Anmeldungen fürs Reinemachen an den Elbwiesen gingen im Vorfeld ein. "Im Vergleich: Bei der letzten Aktion 2019 waren es 1500", sagt Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (56, Grüne), die ihren Sack schon nach wenigen Minuten mit Plastik, Lebensmittelverpackungen und zerbrochenen Schnapsflaschen füllen konnte.
Besonders viele Familien und Kinder hätten sich dieses Jahr bereit erklärt, die Elbwiesen vom Müll zu befreien.
Melissa Molina (16) war mit ihren Mitschülern der Dresden International School unterwegs, um Müll zu sammeln. Am Königsufer ging der Schülerin ein ganz besonderer Fang ins Netz - nämlich ein Paar Apple Air Pods. Die wolle sie am Montag ins Fundbüro in der Theaterstraße bringen.
Die Mitglieder von Balagokulam Dresden, einem indischen Kinder- und Kulturverein, trotzten dem Hagel und Regenwetter und füllten Sack für Sack. "Die Kinder haben viel Spaß und leisten ihren Dienst für die Gesellschaft", erklärte Manasi Shende (40).
Doch nicht nur die Hinterlassenschaften von Feiern oder Grillabenden machen Dresden zu schaffen. Auch alte Kühlschränke, Fernsehgeräte oder Autowracks werden achtlos in der Natur abgelegt. Zwischen 2015 und 2020 war der eingesammelte Sperrmüll von 428 auf 602 Tonnen pro Jahr gestiegen.
Für die Entsorgung muss tief in die Tasche gegriffen werden: Mittlerweile sind die Kosten innerhalb von zehn Jahren sogar um das Doppelte gestiegen - nämlich von 112.662 Euro (2010) auf 255.045 Euro (2020).
Besonders häufig wurden Grün- und Bauabfälle sowie alte Elektronikgeräte illegal entsorgt. 2020 waren das u.a. 239 Kühlgeräte, 390 Bildschirmgeräte, 2587 Elektro-Kleingeräte und auch 1516 Fahrzeugreifen.
Titelfoto: Thomas Türpe