Spielplan wird eingehalten: Die Felsenbühne trotzt dem Feuer

Rathen - "The games must go on" sagte einst IOC-Präsident Avery Brundage (1887-1975) nach den Geiselerschießungen bei den Olympischen Spielen 1972 in München.

Um die Felsenbühne herrscht strenges Rauchverbot.
Um die Felsenbühne herrscht strenges Rauchverbot.  © Eric Münch

Diese Geisteshaltung scheinen auch die Schauspieler und Mitarbeiter der Felsenbühne in Rathen zu kultivieren. Denn ob der Tragödie im nur neun Kilometer entfernten Nationalpark macht man hier kein Drama, höchstens auf der Bühne: die Schauspielerei im Kurort an der Elbe wird weiterbetrieben.

"Unsere Gäste können sich definitiv sicher fühlen", sagt Andreas Gärtner (62). Er ist seit 1990 Objektverantwortlicher für das Theater zwischen den Klippen. Seine Gewissheit wird gestützt von einem umfassenden Maßnahmenpaket: die Brandschutzordnung wurde überarbeitet, der Evakuierungsplan angepasst.

Eine insgesamt 700 Meter lange Leitung kann unterirdisch jederzeit Wasser vom Amselgrund in den Bereich um die Bühne pumpen. Egal ob "Pettersson und Findus", "der Traumzauberbaum" oder "Jedermann": alle Vorstellungen werden von drei Feuerwehrleuten begleitet. Zudem finden sich im Abstand von 15 Metern überall Feuerlöscher.

Die Feuerwehr hätte im Ernstfall schnell Wasser zur Verfügung.
Die Feuerwehr hätte im Ernstfall schnell Wasser zur Verfügung.  © Eric Münch
Andreas Gärtner (62) hat die Sicherheit seiner Gäste stets im Blick.
Andreas Gärtner (62) hat die Sicherheit seiner Gäste stets im Blick.  © Eric Münch
Das Kinderstück "Pettersson und Findus" soll am Sonntag gespielt werden.
Das Kinderstück "Pettersson und Findus" soll am Sonntag gespielt werden.  © Eric Münch
Die Felsenbühne bietet fast 2000 Zuschauern Platz.
Die Felsenbühne bietet fast 2000 Zuschauern Platz.  © Eric Münch

Brandschutz schön und gut, aber wie schaut es mit dem Rauch aus? "Der beeinflusst das Schauspiel kaum", so Bühnen-Sprecherin Franziska Kleeberg (33). Auch Stornierungen hat es bisher nur von Leuten mit Vorerkrankung gegeben: "Die meisten Leute möchten kommen."

Doch am Ende steht die Sicherheit über allem: "Wir stehen im permanenten Austausch mit Stadt und Landkreis. Sollte es eine Gefahr für Leib und Leben geben, stellen wir den Betrieb sofort ein."

Titelfoto: Eric Münch

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