Ein Abschied für immer: Diese Dresdner Persönlichkeiten haben uns 2022 verlassen
Dresden - Das alte Jahr neigt sich seinem Ende zu. Viele Menschen haben uns in den vergangenen zwölf Monaten Freude bereitet. Andere haben uns zwar für immer verlassen, aber sie sind nicht vergessen. Diese Promis nehmen wir in unseren Herzen und Gedanken mit ins neue Jahr.
Das Jahr begann mit einer Nachricht, die nicht nur Fußballfans erschütterte: Dynamo-Idol Hans-Jürgen "Dixie" Dörner verstarb im Januar nach schwerer Krankheit, nur wenige Tage vor seinem 71. Geburtstag. 1967 kam er als 16-Jähriger zu Dynamo - und blieb dem Verein sein Leben lang treu - als Spieler, Trainer, Aufsichtsrat.
So berühmt und legendär wie Dixie waren seine Produkte: der Wartburg 353, die Simson S51, die Schreibmaschine "Erika", der Kugellautsprecher "K 20 sensit". Formgestalter Karl Clauss Dietel gab ihnen das Design. Der Chemnitzer, der der DDR ihr Gesicht gab, verstarb im Januar im Alter von 87 Jahren.
Von der Bühne des Dresdner Revuetheaters "Carte Blanche" und des Lebens trat im Januar Michael Altmann ab. Der 53-jährige Travestie-Star parodierte unter dem Künstlernamen Kim Jackson Stars wie Madonna, Marilyn Monroe oder Mireille Mathieu.
Seit 1994 gehörte der studierte Tänzer und Choreograf dem Ensemble an.
Große Trauer um Ex-Operndirektor Rolf Wollrad und Grande Dame Ingrid Stosch-Sarrasani
Der sächsische Kammersänger und Ex-Operndirektor Rolf Wollrad verstarb im Februar kurz nach seinem 84. Geburtstag. Wollrad sang im Radebeuler Ensemble der Landesbühnen Sachsen, bevor er 1970 an die Semperoper wechselte. 1991 übernahm er die Aufgabe als Operndirektor, 2003 verabschiedete ihn die Semperoper als Ehrenmitglied.
Ihr Name war in der ganzen Zirkus-Welt bekannt - als Lasso-Artistin Coronet Cordon, als Direktorin des Zirkus Sarrasani und zuletzt als Grande Dame hinter den Kulissen des traditionsreichen Familienunternehmens, das 1901 in Radebeul gegründet wurde. Im April fiel für Ingrid Stosch-Sarrasani der letzte Vorhang. Im Alter von 88 Jahren verließ sie die Manege des Lebens.
Dichter Thomas Rosenlöcher verabschiedete sich ebenfalls im April im Alter von 74 Jahren von dieser Welt. Seit 1983 arbeitete der Dresdner als freier Schriftsteller. Beobachtung der Natur und des Alltags prägten seine poetische Bildkraft.
Mit seinen Tagebuchnotizen aus der Wendezeit ("Die verkauften Pflastersteine") wurde er in ganz Deutschland bekannt.
Auch der Musiker, Komponist, Instrumentenbauer und Sänger Jan Heinke verstarb im April. Der 1968 in Dresden geborene Künstler erlag einem Krebsleiden. Der studierte Jazz-Saxofonist und Kunstpreisträger der Stadt Dresden erfand das Instrument "Stahlcello" und gründete 1999 sein eigenes Ensemble, das "Stahlquartett".
Titelfoto: Fotomontage: Monika Petschel, Steffen Füssel, Lutz Hentschel