Finanzloch lässt Dresdens Bäder absaufen: Ohne Finanzspritze droht Hallen die Schließung
Dresden - Millionenloch bei den Dresdner Bädern! Die 15 Millionen Euro, die jährlich von den Technischen Werken Dresden (und damit der SachsenEnergie) als Verlustausgleich gezahlt werden, reichen nicht mehr aus. Ohne einen finanziellen Rettungsring aus dem Rathaus drohen im kommenden Jahr drastische Einschnitte. Doch der ist nicht in Sicht.

Denn weder im Haushaltsentwurf von Oberbürgermeister Dirk Hilbert (51, FDP) noch im gemeinsamen Änderungsplan von Grünen, Linken, SPD, CDU und FDP, der am Mittwoch vorgestellt und am Donnerstag mit dem Haushalt beschlossen werden soll, findet sich zusätzliches Geld.
Gebraucht werden zwei bis drei Millionen Euro pro Jahr, wie aus dem Wirtschaftsplan der Dresdner Bäder GmbH hervorgeht. Deshalb hat sich Bäder-Chef Matthias Waurick (60) mit einem Brief an die Fraktionen des Stadtrats gewandt.
Darin wird er deutlich: "Einsparungen in der Größenordnung von bis zu drei Millionen Euro pro Jahr sind nur durch die dauerhafte Komplettschließung von Schwimmhallen mit den damit verbundenen betriebsbedingten Kündigungen sowie erheblichen Leistungseinschränkungen für den Vereinssport möglich", schreibt Waurick.
Dresdens Bäder brauchen Geld

In der kommenden Freibadsaison müssten die Öffnungszeiten außerdem erheblich verkürzt werden. "Im Vordergrund steht die Erfüllung der kommunalen Pflichtaufgabe Schulschwimmen", so Waurick.
Das hätte laut dem Bäder-Chef nicht nur Auswirkungen auf den Betrieb der Schwimmstätten, sondern auch auf Dresdens Handwerker.
"Eine wesentlich eingeschränkte Geschäftstätigkeit der Dresdner Bäder GmbH hätte auch eine deutliche Verminderung des Auftragsvolumens für regionale Handwerker und Dienstleister zur Folge", warnt Waurick.
Auf der Website der Stadt wurde unterdessen eine Petition zum Offenhalten der Schwimmhallen gestartet und binnen Tagen bereits über 200-mal unterzeichnet.
Titelfoto: Ove Landgraf