Wer hätte das gedacht? So viele Kinder gehen in Dresden gern zu Schule!
Dresden - Wie ist es um das Wohl der knapp 69.000 Kinder und Jugendlichen in Dresden bestellt? Dieser und anderen Fragen widmeten sich zum vierten Mal routinierte Sozialwissenschaftler der Technischen Universität (TU) Dresden in einer Studie. Am Dienstag überreichten sie die Ergebnisse dem Jugendamt.
"Im Gegensatz zu den vergangenen Studien waren wir dieses Mal ganz schön gefordert, hauptsächlich wegen der Pandemie", erklärt Karl Lenz (67), Professor für Mikrosoziologie an der TU.
Immerhin ganze 1300 Teilnehmer im Alter zwischen 8 und 21 Jahren gaben Antworten auf die Fragen der Soziologen.
Eine Erkenntnis: Die meisten Kinder fühlen sich wohl in der Schule. Über 90 Prozent der Befragten gaben an, gerne die Schulbank zu drücken. "Erwartungsgemäß nimmt die Begeisterung für die Schule mit zunehmendem Alter jedoch ab", so die Forscher weiter.
Nicht ganz so schön: 25 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen sagten, dass die Corona-Pandemie den Zusammenhalt der Familie eher oder sehr belastet habe. Nur mit Hilfe der Eltern habe der Hausunterricht funktioniert.
Sylvia Lemm schweben wegen der Studie unter anderem Verbesserungen in der Jugendarbeit vor
Die Studie gibt auch Auskunft über das Mobilitätsverhalten der Schüler. So kamen 2021 etwa 23 Prozent der Schüler mit dem Fahrrad zur Schule (2010: 10,5 Prozent).
"Die Erkenntnisse der Studie sind eine gute Grundlage, Verbesserungen in der Jugendarbeit, Stadtplanung und anderen Bereichen voranzutreiben", gab Sylvia Lemm (54), kommissarische Jugendamt-Leiterin, nach der Ergebnis-Präsentation zu verstehen.
Titelfoto: Holm Helis