Ist der echt? Unterwegs mit dem Panik-Paten

Dresden - Rudi Wartha hat sich längst daran gewöhnt, dass Menschen hinter seinem Rücken tuscheln oder Wildfremde ihn um ein gemeinsames Foto bitten. Als lizenziertes Double folgt der 54-Jährige seinem Idol Udo Lindenberg quer durch Deutschland zu Konzerten. An diesem Wochenende ist er in Dresden - TAG24-Redakteurin Pia Lucchesi traf ihn auf einen Kaffee.

Rudi Wartha (54) ist Udo-Lindenberg-Double mit Haut und Haaren. Bei den Konzerten seines Idols steht er in der ersten Reihe und singt mit.
Rudi Wartha (54) ist Udo-Lindenberg-Double mit Haut und Haaren. Bei den Konzerten seines Idols steht er in der ersten Reihe und singt mit.  © Steffen Füssel

"Ich bin seit meinem 17. Lebensjahr Udo-Fan und in seinem Look mit Hut unterwegs. Am Anfang haben mich die Leute dafür belächelt. Inzwischen kennt man mich gar nicht mehr anders", sagt der Künstler, der aus Lauda-Königshofen in Tauberfranken stammt.

Tatsächlich sieht der Panik-Pate seinem Meister zum Verwechseln ähnlich. Nur der Altersunterschied (Udo Lindenberg ist 76) "verrät" ihn als Doppelgänger. "Meine Outfits beziehe ich aus exklusiven Quellen. Das ist 100 Prozent Udo-Style", verrät Wartha stolz.

Als Double sucht der Fan selbst singend das Rampenlicht. Zusammen mit der Sängerin Anke Dinkel wird er für Auftritte bei Festen oder Galas gebucht. 2019 stellte er sogar zusammen mit seinem "Udopium-Orchester" eine große Show auf die Beine. Auch mit dem echten Udo Lindenberg stand er schon auf der Bühne. "Hier in Dresden, am Elbufer", erinnert er sich selig.

Das Original - Udo Lindenberg - gab Samstag im Harbig-Stadion ein Konzert.
Das Original - Udo Lindenberg - gab Samstag im Harbig-Stadion ein Konzert.  © imago/Sven Simon

Was fasziniert Rudi Wartha an Udo Lindenberg?

Udo Lindenberg überreichte dem DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker 1987 im Beisein von NRW-Ministerpräsident Johannes Rau eine Gitarre in Wuppertal. Lindenberg trat als Künstler für die Wiedervereinigung ein.
Udo Lindenberg überreichte dem DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker 1987 im Beisein von NRW-Ministerpräsident Johannes Rau eine Gitarre in Wuppertal. Lindenberg trat als Künstler für die Wiedervereinigung ein.  © Imago/Dieter Bauer

Rudi Wartha und sein Idol verbindet ein freundschaftliches Band. Als der Panik-Pate 2010 nach einer Nierentransplantation im Krankenhaus lag und um sein Leben kämpfte, rief der Star ihn an und sprach ihm Mut zu. Wartha: "Das gab mir Kraft."

Was fasziniert Rudi Wartha an Udo Lindenberg?

"Alles", sagt der gelernte Bäcker ohne zu überlegen. "Als Künstler ist er die unbestrittene Nummer Eins für mich. Sein engagiertes Eintreten für Frieden, die Wiedervereinigung und gegen Rechts finde ich großartig. Wenn alle Menschen so herzensgut wären wie Udo, wäre die Welt noch in Ordnung."

Titelfoto: Steffen Füssel

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