Dresden - Die angespannte Haushaltslage in Dresden schlägt auch auf Feuerwehr und Rettungsdienst durch. Bis 2029 erhält die 945 Männer und Frauen starke Löschtruppe nicht die Mittel, die sie für dringende Investitionen benötigen würde.
Laut einer Beschlusskontrolle der Stadtverwaltung liegt der aktuelle Investitionsbedarf für den genannten Zeitraum bei 145,8 Millionen Euro, eingeplant sind jedoch nur 83,8 Millionen. Es fehlen also rund 62 Millionen Euro – wichtige Projekte verzögern sich.
Amtsleiter Michael Katzsch (45) lässt aufgrund der finanziellen Lage prüfen, ob Aufgaben wie die Tierrettung oder die qualifizierte Ölspurbeseitigung an externe Dienstleister vergeben werden können.
"Die Ausstattung einiger Wehren ist in die Jahre gekommen", sagt er. Die vor 30 Jahren eröffnete Wache in Übigau arbeitet inzwischen an ihrer Kapazitätsgrenze und muss perspektivisch im laufenden Betrieb saniert werden.
Jedes Jahr steigt die Zahl der Einsätze – und mit ihr die Zahl der Disponenten, die die Notrufe in der Leitstelle entgegennehmen: von 65 Mitarbeitern (2007) auf heute mehr als 100, Tendenz steigend. Qualifizierte Bewerber sind auf dem Arbeitsmarkt jedoch schwer zu finden.
Ersatzteile und Bauprojekte: Dresdner Feuerwehr fehlen 21,8 Millionen Euro
Auch bei neuen Fahrzeugen droht ein Rückstau: In den nächsten drei Jahren fehlen hier rund 21,8 Millionen Euro. Ersatzteile für die Flotte lassen mitunter bis zu fünf Wochen auf sich warten, gleichzeitig steigen die Wartungskosten für die alternden Modelle.
Das geplante Rettungsdienstzentrum Altstadt (Strehlener Straße) wird voraussichtlich frühestens Mitte der 2030er-Jahre realisiert. Immerhin: Für einige Bauprojekte – etwa neue Gerätehäuser in Reitzendorf, Langebrück und Weißig – sind die Mittel gesichert, ebenso für die Ausrüstung im kommenden Jahr.
Sicherheitsbürgermeister Jan Pratzka (53, CDU) betont: "Insbesondere die ehrenamtlichen Feuerwehrleute ziehen ihre Motivation auch aus modernen Fahrzeugen und Technik." Er fordert eine klare Prioritätensetzung in der Haushaltsplanung. "Wir müssen bei Investitionen in die Standorte zehn Jahre im Voraus denken."
Hinzu kommt: Auch vom Freistaat fließen immer weniger Fördermittel. Diese sinken von gut zwei Millionen Euro (2024) auf voraussichtlich nur noch eine Million Euro im kommenden Jahr.