Muttermilch-Engpass: Klinik klagt über wenige Spenderinnen!

Dresden - Für Babys ist kaum etwas so wichtig wie Muttermilch. Die Frauenmilch-Sammelstelle am Uniklinikum Dresden gehört zu den ältesten in Deutschland. Sie schlägt nun Alarm: Die Spenden sinken rapide!

Seit 1942 gibt es die Frauenmilch-Sammelstelle am Uniklinikum. Schwester Ina kontrolliert gespendete Muttermilch.
Seit 1942 gibt es die Frauenmilch-Sammelstelle am Uniklinikum. Schwester Ina kontrolliert gespendete Muttermilch.  © Uniklinikum Dresden/Marc Eisele

Muttermilch enthält viele Stoffe, die das Kind wachsen lassen, auch vor Durchfall- und Atemwegserkrankungen schützen.

Besonders wichtig ist sie für Frühgeborene und kranke Säuglinge, deren Mütter (noch) keine eigene Milch produzieren können. Diese sind auf die Hilfe anderer Mütter angewiesen.

Schon seit 1942 werden in der Kinder- und Frauenklinik im Uniklinikum Muttermilch-Spenden angenommen.

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Doch die Milch-Menge werde geringer, sagt Sabine Männchen (61), Leiterin der Perinatologischen Station, wo auch Frühgeborene versorgt werden.

So wurden bis 2021 jährlich zwischen 600 und 1000 Liter gespendet, im vergangenen Jahr nicht mal mehr 300 Liter.

Dank Spenderinnen können 500 Frühgeborene versorgt werden!

Mutter Anne Schlüter (31) mit ihrer Tochter Marte Bonny (1 Monat). Das Frühgeborene wurde in den ersten Lebenstagen mit gespendeter Muttermilch versorgt, bis es die Mama selbst konnte.
Mutter Anne Schlüter (31) mit ihrer Tochter Marte Bonny (1 Monat). Das Frühgeborene wurde in den ersten Lebenstagen mit gespendeter Muttermilch versorgt, bis es die Mama selbst konnte.  © Uniklinikum Dresden/Marc Eisele

"Ein Grund könnte sein, dass viele Mütter unsicher sind, ob sie nach einer Corona-Erkrankung überhaupt als Spenderin infrage kommen", vermutet die Stationsleiterin.

Doch die Sorge sei unnötig. "Vor der ersten Spende werden die Frauen untersucht und es wird Blut abgenommen."

Danach brauchen die Frauen nicht mehr persönlich zu erscheinen. Die Spenden sammelt ein Fahrdienst ein, bringt sie dreimal wöchentlich in die "Milchküche" des Klinikums (Haus 21).

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Dank der Spenderinnen (helfen am Uniklinikum ohne Aufwandsentschädigung) können jährlich bis zu 500 Frühgeborene versorgt werden.

Auch Blutkonserven im Sommer knapp!

Das DRK warnt vor Engpässen bei Blutkonserven im Sommer.
Das DRK warnt vor Engpässen bei Blutkonserven im Sommer.  © imago images/Max Stein

Das Deutsche Rote Kreuz warnt vor drohenden Engpässen bei der Versorgung der Kliniken mit Blutkonserven im Sommer.

Mit der anstehenden Ferienzeit blickt das DRK mit Sorge auf den Sommer. "Hier ist es wichtig, dass alle angebotenen Termine gut angenommen werden, damit die Patientenversorgung mit lebensrettenden Blutpräparaten lückenlos aufrechterhalten werden kann", so ein DRK-Sprecher.

Hintergrund ist die kurze Haltbarkeit des gespendeten Blutes, die zwischen fünf Tagen und sechs Wochen liegt. Eine kontinuierliche Spendentätigkeit sei daher unerlässlich.

Titelfoto: Bildmontage: Uniklinikum Dresden/Marc Eisele

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