Neue Flüchtlingswelle: Dresden schon wieder vor großer Belastungsprobe
Dresden - Mehrere Tausend Ukrainer sind wegen des Krieges bereits nach Dresden gekommen. Doch nun droht der Zuzug Hunderter Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und der Türkei die Stadt erneut vor eine große Belastungsprobe zu stellen.

Im Bahnhof Neustadt oder dem Hauptbahnhof heißt es "Endstation". Die Flüchtlinge auf dem Weg von Prag nach Berlin werden dort von der Bundespolizei aus den Zügen geholt.
Da andere Bundesländer die Aufnahme verweigern, bleiben die meisten zunächst in der Region. Hier treffen sie auf bereits überlastete Aufnahmeeinrichtungen, einen überhitzten Wohnungsmarkt und Einheimische, die zunehmend mit eigenen Problemen kämpfen.
Auch die Dresdner Schulen stellt der zusätzliche Andrang vor große Herausforderungen. Schulpflichtige Flüchtlinge sollen in sogenannte Vorbereitungsklassen integriert werden, doch es fehlt an Platz und Personal.
"Wir sind schon jetzt über der Belastungsgrenze", erklärt eine Sprecherin des sächsischen Kultusministeriums.


Die Unterbringung von ukrainischen Flüchtlingen ist noch nicht abgeschlossen

Bei den Hilfsorganisationen in der Landeshauptstadt spielt die aktuelle Entwicklung noch keine große Rolle.
"Zurzeit gibt es keine konkreten Planungen bezüglich der Aufnahme von Geflüchteten", äußert sich Peter Großpietsch (61), Geschäftsführer des Arbeiter-Samariter-Bunds Dresden & Kamenz. Eventuelle Anfragen würden jedoch geprüft.
Indes haben die Mitarbeiter der Volkssolidarität bereits alle Hände voll zu tun - hauptsächlich jedoch mit der Unterbringung von Ukrainern.
"Der Prozess ist noch nicht abgeschlossen", erklärt Peter Baumgarten (60), Leiter Stabstelle Kommunikation. Mit Landes- oder Bundesbehörden ist der Verein gegenwärtig nicht im Gespräch.
Von der Stadtverwaltung selbst war trotz mehrmaliger TAG24-Anfrage zur Stunde keine Stellungnahme einzuholen.
Titelfoto: Michael Kappeler, imago/Christian Mang