Regensommer in Dresdens Freibädern: Badegäste kommen schon im Neoprenanzug zum Schwimmen

Dresden - Das Beste, was sich über den Sommer in diesem Jahr sagen lässt: Die große Dürre blieb Dresden diesmal erspart. Im Gegenteil: Seit Wochen wechselhaftes Wetter mit Wolken und immer wieder Schauern. So sehr sich die Kleingärtner darüber freuen mögen - in Dresdens Freibädern herrscht Ödnis, und das mitten während der Schulferien.

Die beiden Becken in Cossebaude sind dieser Tage menschenleer.
Die beiden Becken in Cossebaude sind dieser Tage menschenleer.  © Eric Münch

Beispiel Stauseebad Cossebaude, Dresdens beliebteste Badeeinrichtung.

An heißen Tagen vergnügen sich auf der riesigen Außenanlage (45.000 Quadratmeter) bis zu 5000 Badefreunde. Mittwochnachmittag verloren sich dort bei frischen 18 Grad gerade mal sieben (in Ziffern: 7) Badegäste.

Unter ihnen das Ehepaar Galina (55) und Wladimir Artimowitsch (57). Die beiden sind mit Neoprenanzug schwimmen gegangen, sehen ihren Besuch im Freibad bewusst sportlich.

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"Wir sind gerade aus einem zweiwöchigen Urlaub in Kroatien nach Cotta zurückgekommen. Wir wollen einfach aktiv bleiben", so Wladimir.

Den Bademeistern geht trotz Besuchermangel die Arbeit nicht aus. Badchefin Susanne Krüger (26): "Wir haben Unkraut gezupft, das Hochbeet an der Badeplatte erneuert. Dazu kommen intensive Reinigungsarbeiten am Becken und Aussichtsturm."

Aber: Die Hälfte ihrer Belegschaft baut dennoch entweder Überstunden ab oder ist in den Hallenbad-Betrieb eingespannt.

Trotz Sonnen-Flaute bleiben Dresdens Freibäder geöffnet

Galina (55) und Wladimir Artimowitsch (57) von der Akkordeon-Gruppe "Akkamerata" wärmen sich nach dem Baden mit einem Tee.
Galina (55) und Wladimir Artimowitsch (57) von der Akkordeon-Gruppe "Akkamerata" wärmen sich nach dem Baden mit einem Tee.  © Eric Münch
Die Leiterin des Cossebauder Stauseebades, Susanne Krüger (26) disponiert ihre Belegschaft zu Unwetter-Zeiten um und nutzt die Zeit für Ausbesserungen.
Die Leiterin des Cossebauder Stauseebades, Susanne Krüger (26) disponiert ihre Belegschaft zu Unwetter-Zeiten um und nutzt die Zeit für Ausbesserungen.  © Eric Münch

Dieser Regensommer dürfte den Dresdner Freibädern ordentlich die Bilanz verhageln.

"Wegen des Wetters haben wir natürlich weniger Besucher", räumt der Pressesprecher der Dresdner Bäder ein. Genaue Zahlen will Lars Kühl (48) aber nicht preisgeben.

Er tröstet sich lieber mit den zwei heißen Wochenenden im vergangenen Monat: "Am 8. und 9. Juli sowie am 15. und 16. Juli hatten wir jeweils 25.000 Gäste. Das sind Top-Zahlen."

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Im Gegensatz zu Chemnitz, wo bereits die Öffnungszeiten verkürzt werden, will Dresden daran derzeit nicht drehen. Und das trotz trüber Aussichten. Auch in den kommenden Tagen bleibt es kühl und regnerisch.

Der Bäderchef ahnt deshalb: "Das verhaltene Besucheraufkommen dürfte anhalten."

Titelfoto: Montage: Eric Münch

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