Riskante Strecke: Radfahrer demonstrieren auf der "Reicker"
Dresden - Es ist ein neuralgischer Punkt für viele Fahrradfahrer in Strehlen: Die Reicker Straße ist lang und breit, lädt dadurch Autofahrer zum Rasen ein. Seit 2014 kamen hier zwei Menschen ums Leben, zuletzt eine 55-jährige Radlerin bei einem Unfall 2020.

"Auf dieser Straße fühle ich mich unsicher, gerade zu Stoßzeiten. Die Autos fahren deutlich schneller als die vorgegebenen 50 km/h", sagt Nicole Lehmann (35). Sie fährt von und zur Arbeit einen Umweg über den Otto-Dix-Ring, nimmt dafür einen zeitlichen Mehraufwand in Kauf.
Die Situation frustriert nicht nur sie: Am Dienstag trafen sich um die 40 Betroffene und Aktivisten des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Dresden, demonstrierten mit einem Fahrrad-Korso vor Ort für die Einrichtung von Markierungen für Radfahrer.
Denn immer mehr Dresdner steigen für den Weg zur Arbeit oder in den Biergarten vom Auto auf den Drahtesel um. Viele wünschen sich klar ausgewiesene Fahrspuren auf den oft viel befahrenen Straßen der Landeshauptstadt.
Doch häufig versanden die Vorhaben in der kommunalen Verwaltung, so auch im Fall der Reicker Straße.

"Mit einer verkehrsrechtlichen Anordnung wäre die Sache schnell umzusetzen. Stattdessen macht die Stadt das Thema zur Wissenschaft und wird mit der Prüfung der Sachlage einfach nicht fertig", kritisiert Edwin Seifert (49), Geschäftsführer des ADFC.
Titelfoto: Thomas Türpe