Schneller Grün: Dresden testet neue Ampel-Modelle
Dresden - Es gibt kaum etwas Nervigeres als das Warten an einer roten Ampel. Damit zumindest für die Fußgänger schneller Grün wird, gibt es die bekannten gelben Taster. Von denen testet die Stadt derzeit zwei neue Modelle, die nicht mehr angefasst werden müssen - was nicht nur in der Pandemie sicher viele Dresdner gut finden. Stattdessen funktionieren sie mit Radar- bzw. Wärmebildtechnik.

Die Variante mit einem sogenannten Nahfeld-Radartaster ist seit Mitte März an der Haltestelle Bünaustraße in der Kesselsdorfer Straße in Betrieb.
Das Gerät erkennt Fußgänger und Radfahrer im Abstand von bis zu einem Meter, so das Rathaus. Die Fußgänger und Radler wiederum erkennen die neue Technik dagegen nicht als solche, wie ein Vor-Ort-Besuch zeigt. Fast alle Passanten drücken ohne darauf zu achten auf den Taster.
"Das ist nicht zu erkennen. Da muss man ganz genau hinschauen", sagt eine Mutter mit Kind. Und das macht niemand, obwohl der Schalter dank mehrerer LEDs leuchtet.
An der Kreuzung Hamburger Straße/Flügelweg kommt derzeit eine Alternative zum Einsatz. Dort erkennt eine "ThermiCam" Fußgänger und Radfahrer per Wärmebildmessung.
Die Technik kann sogar zwischen verschiedenen Lauf- bzw. Fahrtrichtungen unterscheiden und erlaubt, Grün für Nachzügler zu verlängern und große Fußgängergruppen den Vorzug zu geben.



Neue Ampeln kosten viel Geld

Das hat allerdings seinen Preis.
Während eine Wärmebildkamera rund 1800 Euro kostet, gibt es einen Radartaster bereits für etwa 800 Euro.
"Beide Varianten bieten viel Potenzial", sagt Bauamtsleiterin Simone Prüfer (55). "Nach Beendigung der Pilotprojekte werten wir aus, wie stabil die Erkennung der Fußgänger und Radfahrer ist und wie die Akzeptanz bei den Bürgern ausfällt."
Die Testphase dauert bis Dezember.
Titelfoto: Norbert Neumann