Stubentiger-Alarm: Linke wollen Sachsens Katzen an die Eier!

Dresden - Die Linksfraktion im Sächsischen Landtag will die Population frei laufender Katzen begrenzen. Dazu sollen auch Hauskatzen mit Freigang kastriert bzw. sterilisiert werden. Der Tierschutzbund unterstützt die Initiative.

Frei laufende Katzen sollen in Sachsen durch die Begrenzung der Bestände besser geschützt werden - per Gesetz. (Symbolbild)
Frei laufende Katzen sollen in Sachsen durch die Begrenzung der Bestände besser geschützt werden - per Gesetz. (Symbolbild)  © 123RF/galyna0404

Frei laufende Katzen können zum Problem werden – hygienisch und untereinander, weil sie sich häufig verletzen und unkontrolliert Krankheiten übertragen können.

"Fehlende menschliche Fürsorge bedeutet für Millionen streunender Katzen oft Unterernährung, Krankheiten und Schmerzen. Wir wollen dieses Katzenleid beenden", sagt der Vorsitzende der Linksfraktion, Rico Gebhardt (59).

Möglich machen soll das ein Katzenschutzgesetz, das es in ähnlicher Form bereits in fast allen Bundesländern gibt – nur in Brandenburg, Bremen und in Sachsen noch nicht. Die Tiere sollen eingefangen, gechippt (also registriert) und kastriert werden, bevor sie wieder freigelassen werden.

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Rund zehn Millionen frei laufende Katzen sollen nach Schätzungen in Deutschland leben.

Die Verordnung hätte auch Auswirkungen auf Katzenhalter, die ihr Haustier regelmäßig rauslassen. Sie würden per Gesetz dazu verpflichtet, ihren Liebling kastrieren bzw. sterilisieren zu lassen. Die Kosten liegen nach der neuen Tierschutzverordnung bei rund 140 Euro für Katzen und 180 Euro für Kater.

Aber was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Rico Gebhardt (59), Fraktionsvorsitzender der Linken im sächsischen Landtag, will Katzenleid sachsenweit beenden.
Rico Gebhardt (59), Fraktionsvorsitzender der Linken im sächsischen Landtag, will Katzenleid sachsenweit beenden.  © Thomas Türpe

Katzenbestände wachsen stetig – Tierschutzbund unterstützt Vorhaben

Auch Halter von Hauskatzen mit regelmäßigem Freigang sollen dazu verpflichtet werden, ihre Tiere zu kastrieren.
Auch Halter von Hauskatzen mit regelmäßigem Freigang sollen dazu verpflichtet werden, ihre Tiere zu kastrieren.  © picture alliance/dpa/Henning Kaiser

Volker Jähnig (59), Tierarzt in Leipzig und Vizepräsident der sächsischen Landestierärztekammer, kastriert seit Jahren mit Erfolg frei laufende Katzen, will heißen: Die Bestände sind zurückgegangen.

Doch das tun sie mittlerweile nicht mehr, weil unkastrierte bzw. nicht sterilisierte Hauskatzen mit Freilauf stetig für Nachwuchs sorgen, sagte er gestern in einer Anhörung des Sozialausschusses im Dresdner Landtag.

Ein klares Ja zu dem Vorstoß kommt auch von Tierschützern. "Der Deutsche Tierschutzbund setzt sich schon seit Jahren für eine flächendeckende Kastrationspflicht ein", so Dalia Zohni, Referentin für Heimtiere bei der Akademie für Tierschutz.

Volker Jähnig (59), Vizepräsident der Sächsischen Landestierärztekammer, kastriert seit Jahren erfolgreich viele frei laufende Katzen.
Volker Jähnig (59), Vizepräsident der Sächsischen Landestierärztekammer, kastriert seit Jahren erfolgreich viele frei laufende Katzen.  © Landestierärztekammer

Wann das Gesetz beschlossen werden soll, ist noch offen.

Titelfoto: 123RF/galyna0404

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