Tourismus-Pläne für die Augustus-Brücke: Vor acht Jahren beschlossen, doch wann passiert etwas?

Dresden - Zwischen einem Beschluss des Stadtrats und dessen Umsetzung durch die Verwaltung kann schon mal eine gewisse Zeit vergehen. Dass nach fast acht Jahren noch nicht einmal mit der Umsetzung begonnen wurde, kommt aber auch in Dresden nicht alle Tage vor.

So belebt ist die Augustusbrücke nur beim Stadtfest.
So belebt ist die Augustusbrücke nur beim Stadtfest.  © Thomas Türpe

Doch genau so lange ist es mittlerweile her, seit der Stadtrat die Erstellung eines "Konzepts für eine stärkere touristische und kulturelle Nutzung der Augustusbrücke" beschlossen hat.

Deren Sanierung ist mittlerweile zwar abgeschlossen und die ebenfalls im September 2014 beschlossene Sperrung für den Autoverkehr umgesetzt, doch wann das Konzept vorliegen wird, ist weiter völlig offen.

Das geht aus der Antwort von OB Dirk Hilbert (50, FDP) auf eine Anfrage von Grünen-Stadtrat Thomas Löser (50) hervor.

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Demnach sieht das Rathaus das Gebiet um die Augustusbrücke "im Umbruch" und will deshalb warten, bis dieser vorbei ist. Doch das kann noch Jahre dauern.

Auch beim Stadtfest wurde die Brücke nur als Verbindung zwischen Alt- und Neustadt und nicht kulturell genutzt.
Auch beim Stadtfest wurde die Brücke nur als Verbindung zwischen Alt- und Neustadt und nicht kulturell genutzt.  © picture alliance
Das Vorbild Karlsbrücke wird die Augustusbrücke nicht erreichen.
Das Vorbild Karlsbrücke wird die Augustusbrücke nicht erreichen.  © imago/imagebroker

"Die Brücke ist eröffnet und da. Wir können jetzt nicht noch zehn Jahre warten!"

Thomas Löser (50, Grüne) wirft der zuständigen Bürgermeisterin Annekatrin Klepsch (44, Linke) vor, sich um das Thema zu drücken.
Thomas Löser (50, Grüne) wirft der zuständigen Bürgermeisterin Annekatrin Klepsch (44, Linke) vor, sich um das Thema zu drücken.  © Holm Helis, Thomas Türpe

Zu besagtem Umbruch zählen neben der abgeschlossenen Brückensanierung und dem bereits laufenden Umbau des Blockhauses nämlich noch der geplante Wiederaufbau des Narrenhäusels, das Areal um den Neustädter Markt und eine mögliche Umgestaltung der Großen Meißner Straße.

"Alles in allem ist noch vieles von dem offen, worauf ein touristisches Nutzungskonzept aufbauen kann", heißt es.

Für Thomas Löser ist das allerdings nur eine Ausrede. "Die Brücke ist eröffnet und da. Wir können jetzt nicht noch zehn Jahre warten", sagt er. Außerdem sei die Erstellung des Konzepts vom Stadtrat ausdrücklich beschlossen worden und muss damit von der Verwaltung umgesetzt werden.

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"Es ist enttäuschend, dass sich Frau Klepsch darum drückt", sagt er. Als Bürgermeisterin für Kultur und Tourismus fällt ein solches Konzept in den Aufgabenbereich von Annekatrin Klepsch (44, Linke).

Titelfoto: Thomas Türpe

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