Nach 54 Jahren! Erstes "Lifting" für die Trümmerfrau
Dresden - Auf geht's zu Beauty-Behandlung nach Wilsdruff. Nach 54 Jahren wird das Denkmal der Dresdner Trümmerfrau vor dem Rathaus am Dienstag abgebaut, um erstmals seit seiner Entstehung saniert zu werden. Aber nicht nur an der Statue selbst wird Hand angelegt.
"Die Trümmerfrau hat nach den all den Jahren echte Pflege verdient", sagt Annegret Michel vom sächsischen Landesamt für Denkmalpflege. Immerhin ist die letzte professionelle Reinigung mittlerweile 21 Jahre her.
In der Werkstatt Ostmann und Hempel Restaurierung und Handwerk in Wilsdruff wird die Bronzeplastik, an der sich mit der Zeit einige Schäden gebildet haben, zudem mit einer Schicht aus Schutzwachs überzogen. Diese müsse dann alle fünf Jahre erneuert werden.
Spätestens Anfang Februar soll die "Trümmerfrau" ans Rathaus zurückkehren.
Bis dahin wird vor Ort auch der Sockel saniert und erhält eine neue Abdeckung. Außerdem wird das Pflanzenbeet rund um die Trümmerfrau umgestaltet und mittels Stauden ganzjährig attraktiv aussehen.
Bildhauer Walter Reinhold erschuf die Dresdner Trümmerfrau
"Die Trümmerfrau ist fester Bestandteil des Dresdner Stadtbildes und erinnert an die vielen fleißigen Frauen und Mädchen, die nach dem Zweiten Weltkrieg Ziegel aus den Trümmern gezogen und abgeputzt haben", erklärt Michel.
Geschaffen wurde die Plastik, die eine überlebensgroße Frau mit Kopftuch, Kittelschürze, grobem Schuhwerk und einem Ziegelputzhammer in der rechten Hand zeigt, vom Bildhauer Walter Reinhold (1898-1982).
Die erste Version aus Eisenguss entstand 1952 und wurde zunächst in der Nähe des Georgplatzes aufgestellt.
15 Jahre später wurde sie in Bronze neu gefasst und schließlich 1968 an ihrem jetzigen Platz an der Ostseite des Rathauses errichtet. Dort steht sie auf einem aus Trümmerziegeln gemauerten Sockel.
Die Sanierung der Trümmerfrau wird etwa 11.000 Euro kosten, je nachdem, wie groß die Schäden sind. Die neue Bepflanzung der Beete kostet weitere 21.000 Euro. Finanziert wird beides durch die Stadt Dresden.
Titelfoto: Montage: Steffen Füssel, Steffen Füssel