Neue Prunkvasen für den Großen Garten in Dresden

Dresden - Nach mehreren Jahren flankieren die beiden Prunkvasen "Vier Elemente" und "Vier Erdteile" wieder den westlichen Zugang zur Hauptallee des Dresdner Großen Gartens.

Die aufwendig erstellten Marmorkopien flankieren den Zugang zum Großen Garten in Dresden.
Die aufwendig erstellten Marmorkopien flankieren den Zugang zum Großen Garten in Dresden.  © Robert Michael/dpa

Die je gut zwei Meter hohen und knapp 1,90 Meter breiten Skulpturen sind Kopien der Originalvasen, die 1720 bis 1725 in den Werkstätten des venezianischen Bildhauers Antonio Corradini entstanden, wie der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) bei der Übergabe der rund 4,5 Tonnen schweren Kunstwerke am Freitag mitteilte.

Bildhauer aus Dresden, Berlin, Potsdam und Großenhain schufen dazu seit Mitte 2018 die Einzelteile aus Carrara-Marmor - wie bei den Originalen.

Die steinernen Herrschaftsallegorien der Renaissance und des Barock wurden im Auftrag des legendären sächsischen Kurfürsten August der Starke (1670 bis 1733) angekauft, ab 1729/1730 erst am Palaisteich und 1834 dann am Parkeingang aufgestellt.

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Aus Gründen der Standfestigkeit mussten sie 2007 jedoch demontiert werden.

Ihre Wiederaufstellung im Außenbereich ist laut SIB trotz Restaurierung und Konservierung nicht möglich. Im Zuge der Sicherung und Konservierung des Skulpturenschmucks im Großen Garten wurden daher die Kopien beauftragt.

Unter August dem Starken auch für Feste genutzt

Die Vasen flankieren den Eingang zum Großen Garten.
Die Vasen flankieren den Eingang zum Großen Garten.  © Petra Hornig

Der Freistaat investiert laut SIB rund 3,7 Millionen Euro in das seit 2017 laufende und auf zehn Jahre angelegte Programm. Dazu wurden die noch vorhandenen 22 Bildwerke und 26 Posamente aus Sandstein und zwölf Marmorskulpturen untersucht und es wurde ein Maßnahmenkatalog erstellt.

Der mit 147 Hektar größte Dresdner Park samt Sachsens ältestem barocken Palaisbau wurde im 17. Jahrhundert angelegt und unter August dem Starken auch für Feste genutzt.

Bis 1760 machten ihn neben den Sandsteinbildwerken über 200 Marmorskulpturen zur einzigartigen Anlage, die großteils in Depots bewahrt werden.

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Trotz der wenigen Originalwerke ist der Bestand in Qualität und kunsthistorischer Bedeutung laut SIB mit dem der Parkanlagen in Potsdam Sanssouci oder München Nymphenburg vergleichbar.

Titelfoto: Robert Michael/dpa

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