Neuen Realitäten auf der Spur: Neuntes Clubkultur-Festival DAVE startet heute

Dresden - Das kulturelle Leben wurde nicht zuletzt durch die Pandemie und ihre Folgen durcheinandergewirbelt. Wie soll, wie kann insbesondere die Clubkultur mit manch neuen Realitäten umgehen?

Die Techno- und Ambient-Künstlerin Hüma Utku ist neben anderen bei der Eröffnungsgala "DAVE Opening" am heutigen Freitag im Kleinen Haus in Dresden zu erleben.
Die Techno- und Ambient-Künstlerin Hüma Utku ist neben anderen bei der Eröffnungsgala "DAVE Opening" am heutigen Freitag im Kleinen Haus in Dresden zu erleben.  © Digital in Berlin, Roland Owsnitzki

Die neunte Ausgabe von DAVE, dem Dresdner Festival für Clubkultur, stellt sich diesen Fragen unter dem Motto "New Realities". Das zehntägige Festival startet am heutigen Freitag mit dem DAVE Opening im Kleinen Haus des Staatsschauspiels Dresden.

Natürlich geht es zunächst auch ums Feiern und elektronische Musik in all ihren Facetten. Doch ist das DAVE-Festival längst auch Ort gesellschaftspolitischer Debatten, die mehr sind als nur intellektueller Überbau. Lautete 2021 angesichts eines befürchteten Clubsterbens das Motto "Save the last Dance", widmet man sich nun den "New Realities".

Laut den Festivalmachern bezieht sich dies zunächst auf die kulturelle Verschränkung von Online- und Offline-Inhalten, die durch die Pandemie vorangetrieben wurden und sich im Programmkalender durch Hybridveranstaltungen wie "DAVE TV" wiederfinden.

Festival beschäftigt sich mit vielfältigen Problemen und Gesellschaftskritik

Andererseits fänden neue Realitäten auch im Spannungsfeld zwischen Clubkultur und Gesellschaftskritik statt – in Genderdiskursen über die prekären Lebensverhältnisse von Künstlerinnen und Künstlern infolge unfairer Vergütungsmechanismen etwa, bis hin zu sehr konkreten Problemen wie Abwanderungswellen aus Dresden infolge mangelnder Infrastruktur für Künstler der (sub-)kulturellen Szene. Zahlreiche Talk-Formate widmen sich diesen Themen, flankiert von Workshops und Ausstellungen.

Spielorte sowohl für Partys wie für aufwendige Sound&Vision-Produktionen sind unter anderem GrooveStation, Zentralwerk, Club Koralle, objekt klein a oder Sektor Evolution.

Zum obligatorischen Festival-Abschluss "Beyond the Club" wird am 16.10. erstmals die beklemmende Architektur der Stasi-Gedenkstätte Bautzner Straße mit elektronischen Klangskulpturen und visuellen Installationen bespielt.

Alle Termine: www.dave-festival.de.

Titelfoto: Digital in Berlin, Roland Owsnitzki

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